Washington/Tokio – Die USA haben Japan nach einem neuerlichen nordkoreanischen Raketentest stärkere militärische Unterstützung zugesagt. US-Präsident Donald Trump habe dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Mittwoch in einem Telefongespräch versichert, dass die USA "ihre Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung ihrer selbst und ihrer Alliierten weiter stärken werden", teilte das Weiße Haus mit.

Dabei gehe es um "die ganze Bandbreite der militärischen Ressourcen", betonte das US-Präsidialamt. Abe berichtete, er sei sich mit Trump einig gewesen, dass es sich beim Raketentest um eine "gefährliche Provokation und eine ernsthafte Bedrohung" handle. Trump habe ihm zugesagt, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen, um Nordkorea in die Schranken zu weisen.

Trumps Sicherheitsberater H.R. McMaster sprach zudem mit Südkorea. Beide Länder seien sich einig, planmäßig mit dem Aufbau des amerikanischen Raketenabwehrsystems Thaad in Südkorea fortzufahren, teilte das Präsidialamt in Seoul mit.

Erstes Treffen Trumps mit Xi Jinping

Abe will eigenen Angaben zufolge beobachten, wie China beim Treffen von Staatschef Xi Jinping mit Trump diese Woche reagieren werde. Xi wird am heutigen Donnerstag von Trump in dessen Ferienanwesen Mar-a-Lago (US-Staat Florida) empfangen. Die USA haben die Volksrepublik wiederholt aufgefordert, mehr zu tun, um die Entwicklung von Atomwaffen in Nordkorea zu bremsen. Trump drohte diesbezüglich mit einem Alleingang der USA.

Das kommunistisch regierte und international isolierte Land hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs am Mittwoch erneut eine Rakete in Richtung Japan abgeschossen. Das Geschoß sei aber nach nur etwa 60 Kilometer ins Meer gestürzt. (APA/AFP, 6.4.2017)