Wie das finale Design der Xbox Scorpio aussehen wird, bleibt abzuwarten.

Foto: Microsoft

So soll "Forza Motorsport" in 4K auf der Xbox Scorpio aussehen.

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Microsoft hat einen ersten Einblick in die Hardware der nächsten Xbox-Spielkonsole mit dem Codenamen "Project Scorpio" gewährt, ohne allerdings den finalen Namen, einen Preis oder das Design des Geräts zu zeigen. Anstelle dessen gab der Konzern den Autoren des Technologieformats Digital Foundry Zugang zur ersten Hardware-Demo und den Entwicklern der Konsole.

Mehr Power

Daraus geht hervor, dass Microsofts für Ende des Jahres erwartete Konsole tatsächlich eine Grafikleistung von 6,1 TFLOPS bieten werde, was etwa 50 Prozent mehr ist, als Sonys Playstation 4 Pro aufs Tableau bringt.

Im Vergleich zur hauseigenen Xbox One und auch zur PS4 Pro wurden aber zudem an anderer Stelle Verbesserungen vorgenommen. So taktet der Achtkern-Hauptprozessor mit 2,3 GHz etwas höher als jener der PS4 Pro und der Arbeitsspeicher verfügt über 12 GB GDDR5 RAM – bei der PS4 Pro sind es 8 GB. Zudem verfügt die Scorpio von Haus aus über eine Hybridfestplatte sowie ein UHD-Blu-ray-Laufwerk.

Die Hardware-Spezifikationen im Vergleich.
Foto: Digital Foundry

Starke GPU, moderates CPU-Upgrade

Wie bei Sonys jüngster Konsole teilen sich auch bei der Xbox Scorpio die CPU und der Grafikprozessor den Arbeitsspeicher. Besondere Fortschritte wurden Digital Foundry zufolge beim neuen Grafikchip erzielt, der auf 40 Compute Units zurückgreifen kann und mit 1,172 GHz relativ hoch getaktet wurde. Zusammen mit dem flotten Speicher, der über eine Transferrate von 326 GB/s verfügt, solle den Demos nach genügend Leistung geboten werden, um aktuelle und kommende Xbox-One-Spiele mit einer nativen Auflösung von 4K wiederzugeben. Davon würden auch bestehende Xbox-One- und kompatible Xbox-360-Games profitieren, die mit der neuen Hardware mit höherer Auflösung und Bildrate wiedergegeben werden könnten. Dies gelte nicht nur für Anwender von 4K-Fernsehern sondern auch für Besitzer herkömmlicher Full-HD-TVs.

Software entscheidend

Finale Spiele wurden laut Digital Foundry noch nicht auf der Scorpio gezeigt, anstelle dessen stellte Microsoft die Rechenleistung auf Basis einer Demo zum kommenden Rennspiel "Forza Motorsport 7" unter Beweis. Dennoch bleibe abzuwarten, wie sehr und wie gut vor allem Dritthersteller von den neuen Kapazitäten Gebrauch machen werden. In Summe zeigen sich die Autoren jedoch ziemlich angetan von der Hardware, deren Design bis hin zum Kühlsystem sehr gut durchdacht sei.

"Sonys Maschine ist sehr clever und liefert in den richtigen Händen großartige Resultate – und letztendlich hängen die Resultate von der Qualität der Software ab und nicht von Zahlen. Aber was die Zahlen anbelangt, ist die Scorpio der PS4 Pro voraus", schließt Digital Foundry.

Preisfrage

Dies werde sich der Einschätzung der Autoren zufolge auch im Preis der Konsole niederschlagen. Microsoft selbst wollte bislang allerdings noch nichts dazu verraten. "Es ist in jeder Hinsicht eine leistungsfähigere Maschine – bis hinunter zum optischen Laufwerk, das UHD-Blu-rays abspielt (nicht, dass diese jemand kauft). Microsoft nutzt das Wort 'premium' und ihr wisst, was das bedeutet: $$$", heißt es von Seiten Digital Foundrys.

Was den Preis, den finalen Namen sowie die ersten Vorzeigetitel angeht, dürfte Microsoft das für Anfang Juni angesetzte Presseevent im Vorfeld der E3 für weitere Enthüllungen nutzen. Erwartet wird der Marktstart der Scorpio für Ende 2017. (zw, 6.4.2017)