Ekaterina Degot heißt die neue Chefin beim Steirischen Herbst.

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Graz – Die gebürtige Russin und derzeitige künstlerische Leiterin der Kölner Akademie der Künste der Welt, Ekaterina Degot, wird neue Intendantin des Steirischen Herbstes. Sie folgt 2018 Veronica Kaup-Hasler nach, die nach elf Jahren bei der 50. Ausgabe des Festivals ihren Schlusspunkt setzt.

Degot erwarte in den kommenden Monaten eine "enorme Hausarbeit", sie freue sich aber auf die Herausforderung, ein "schon bisher gelungenes Festival frecher, frischer und vielleicht jünger" zu machen, sagte sie am Freitag bei der Vorstellungspressekonferenz in Graz.

"Frecher Denkansatz"

Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) zitierte in seinen einleitenden Worten aus der Bewerbung der neuen Intendantin, wonach ein "frecher Denkansatz" auch künftig beim "steirischen herbst" erlaubt sein müsse, was Buchmann besonders gefallen habe.

Degot will "noch mehr Avantgarde" in den "herbst" bringen: "Ich fühle hier enormes Potenzial, Graz hat Charme." Sie will den Blick weiter nach Zentral- und Osteuropa lenken und auch die Literaturtradition und mitschwingende Ironie nicht aus den Augen verlieren. "Ich verspreche kontroverse Diskussionen, denn ich glaube an Kunst mit Sinn und Content."

Gut vernetzt

Degot wurde 1958 geboren und hatte 2014 in Wien den Igor Zabel Award for Culture and Theory erhalten. Die Kuratorin und Kennerin der Neoavantgarde und Gegenwartskunst gilt als international sehr gut vernetzt.

Um die Intendanz des Steirischen Herbstes hatten sich 31 Frauen und 47 Männer beworben. 28 Bewerber kamen aus Österreich. Fünf Bewerbungen wurden von Kollektiven eingereicht. Die Findungskommission unter Leitung von Heinz Wietrzyk hatte für das Hearing Freitagvormittag zwei Kandidaten ausgewählt, wobei Degot letztlich den Vorzug erhielt. (red, APA, 7.4.2017)