Die meisten dieser Partnerhochschulen sind in Europa zu finden – für manche Studierende geht es aber auch viel weiter weg: Asien. Australien oder die USA beherbergen auch viele kooperierende Hochschulen.

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Raus in die Welt sollen sie, die Studierenden. Das sieht nicht nur Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) so. Seinen im letzten Sommer formulierten Wunsch, dass bis 2025 ein Drittel aller Uni- und FH-Studierenden einen Teil des Studiums im Ausland absolvieren soll, teilt auch die Fachhochschulkonferenz (FHK). "Tatsache ist, dass Hochschulabsolventen heute in so gut wie allen Tätigkeitsfeldern über internationale Kompetenzen verfügen müssen", sagt der Präsident der FHK, Helmut Holzinger.

Viele Partnerschaften in Europa

An Fachhochschulen fehlt zum Drittel nicht mehr viel – aktuell stehe man bei 24 Prozent der in Vollzeitstudiengängen Studierenden, vermeldet die FHK. In Zahlen: Im Studienjahr 2015/2016 gingen mehr als 5000 FH-Studierende ins Ausland. Eine gute Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen sei dafür unerlässlich, erläutert Holzinger.

Die meisten dieser Partnerhochschulen sind in Europa zu finden – für manche Studierende geht es aber auch viel weiter weg. Ein aktuelles Beispiel ist die FH Kufstein, die im Sommer eine Kooperationsvereinbarung mit zwei taiwanesischen Unis unterzeichnete. Auch an der FH Campus Wien kooperiert man seit letztem Jahr mit Hochschulen aus Taiwan. "Asien ist ein wichtiger Wachstumsmarkt in der Biotechbranche, den auch österreichische Unternehmen auf dem Radar haben. FH-Studierende der Molekularen Biotechnologie haben nunmehr die Möglichkeit, in Taiwan Praktika zu absolvieren oder die Masterthesis zu verfassen und das für ihre berufliche Zukunft zu nutzen", sagt Beatrix Kuen-Krismer, Leiterin des Departments Applied Life Sciences und Studiengangsleiterin im Fachbereich Molekulare Biotechnologie an der FH Campus Wien.

Gütesiegel für die Fleißigen

Fleißig gesammelt werden internationale Partnerschaften zum Beispiel auch am Management Center Innsbruck (MCI). Die Zahl der akademischen Kooperationen hat sich auf nunmehr 220 Partneruniversitäten in aller Welt erhöht. "Noch wichtiger als die Anzahl der Partneruniversitäten sind aber ihre akademische Qualität, die Professionalität der Organisation und das Niveau der Studierenden", sagt Susanne Lichtmannegger, Leiterin International Relations am MCI: "Wir entwickeln uns kontinuierlich nach oben und können uns leisten, zunehmend selektiv zu sein. Damit erschließen wir MCI-Studierenden während ihrer Auslandssemester ausgezeichnete Studienbedingungen."

Für Hochschulen, die internationale Mobilität besonders fördern, gibt es auch ein Gütesiegel: Der Erasmus+ Award wurde 2016 zum zweiten Mal von den Ministerien für Bildung und Wirschaft und Wissenschaft verliehen – dieses Mal an die FH Vorarlberg. Mehr als die Hälfte der Vollzeit-Bachelorstudierenden absolvierte dort 2015/2016 ein Auslandsstudium. Auch dass die im Ausland erworbenen Lehrveranstaltungen "zu Hause" in vollem Umfang anerkannt werden, spielt eine wichtige Rolle.

Allerdings: Nicht nur Studierende sollen raus in die Welt. Die neuen Ziele für 2025 sehe man auch als Anlass, Mobilität bei Lehrenden zu fördern, heißt es seitens der FHK. (lhag, 12.4.2017)