Lukas Haslwanter studiert Geschichte an der Universität Innsbruck.

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Wien – Der Kommunistische StudentInnenverband will sich im ÖH-Wahlkampf gegen die "Bildungsökonomisierung" einsetzen. Unter anderem soll das Bologna-System – bestehend aus Bachelor- und Masterstudien – abgeschafft und die Diplomstudien wieder eingeführt werden, fordert Spitzenkandidat Lukas Haslwanter (27).

"Das System führt dazu, dass eine Großzahl Hochqualifizierter, aber schlecht bezahlter Abgänger auf den Arbeitsmarkt geworfen wird", sagte Haslwanter bei der Präsentation des Wahlprogramms am Montag.

Bei der Wahl der Österreichischen HochschülerInnenschaft kandidieren auch heuer wieder zwei Listen. Im Zuge eines KP-internen Richtungsstreits hatte sich vor mehr als zehn Jahren der KSV in einen mit der Bundes-KP sympathisierenden und einen KP-kritischen Teil gespalten: Die Kritiker kandidierten in den meisten Fällen als KSV bzw. KSV & KJÖ, die KP-nahen Studenten als KSV-Linke Liste (KSV-Lili).

"Elfenbeinpolitik"

Haslwanter, der an der Universität Innsbruck Geschichte studiert, bezeichnete den KSV-Lili als eine Liste, die "Elfenbeinpolitik für ein paar Studenten und Studentinnen" betreibe, aber weit weg von der Mehrheit der Studierenden Österreichs sei. Die "soziale Frage" werde ignoriert, stehe beim KSV aber im Mittelpunkt.

Um die Lage der Studierenden zu verbessern, fordert der KSV unter anderem die Abschaffung sämtlicher Studiengebühren, die Rücknahme der Kürzung der Familienbeihilfe sowie die Anpassung der Studienbeihilfen an die Inflation, die Einführung von Mietzinsobergrenzen, einen Mindestlohn von 1800 Euro und eine 35-Stunden-Woche als "ersten Schritt zur 30-Stunden-Woche".

Haslwanter kritisierte den zunehmenden Leistungsdruck, dem Studierende ausgesetzt seien. Der Konsum leistungssteigernder Drogen nehme dadurch an den Unis zu. "Wir fordern: Lernen im Kollektiv statt in Konkurrenz."

Der KSV kam bei den ÖH-Wahlen 2015 auf 2,3 Prozent der Stimmen und auf ein Mandat in der Bundesvertretung. (Lisa Kogelnik, 10.4.2017)