Wien – Einen Abgeordneten kann man sich kostenlos schnappen, ein Foto nicht. Die JVP lädt auf Facebook zur Diskussion mit dem erst kürzlich von den Neos zur ÖVP gewechselten Christoph Vavrik. In der Ankündigung der Veranstaltung verwendet die Parteijugend allerdings ein Foto, das für die Neos gemacht wurde und für das sie keine Rechte hat.

Die JVP lädt zur Diskussion mit Christoph Vavrik.
Foto: Screenshot

"Dass ihr euch freut, einen Abgeordneten in euren Reihen zu begrüßen, für den in einem anderen Parlamentsklub aufgrund seiner homophoben Äußerungen kein Platz war, ist bedenklich, aber eure Sache. Nicht eure Sache ist aber das von euch verwendete Foto", schreiben die Neos auf ihrer Facebook-Seite. Sie fordern die JVP zu einer Spende für die Initiative "Ehe gleich" auf, die sich für die Öffnung der Ehe für Homosexuelle einsetzt.

JVP-Geschäftsführer Stefan Schnöll sagt zum STANDARD, dass Vavrik das Foto selbst zur Verfügung gestellt habe. Sollten die Neos klagen, würde man sich bei ihm regressieren. Das Foto wurde mittlerweile ausgetauscht. Vavrik selbst sagt, er habe die Fotos vor der Gründung der Partei bekommen und wisse nicht, wo die Rechte liegen. Er habe sie jedenfalls immer wieder verwendet "und das hat niemanden gestört". Ihm sei jedenfalls versichert worden, dass er nicht geklagt werde.

Vavrik hatte im Vorjahr in einem Facebook-Eintrag einen Artikel über eine Adoption durch ein Homosexuellenpaar verlinkt und dazu gepostet: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken, wie wir auf die Sklaverei." Die Neos forderten ihn daraufhin zum Rücktritt auf, was er zunächst auch versprach. Im März wechselte er allerdings zur ÖVP. (koli, 11.4.2017)