"Im Zentrum" diskutierte am Sonntag den Streit bei den Grünen.

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Wien – Die ORF-Sendung "Im Zentrum" vom Sonntag zu den parteiinternen Querelen bei den Grünen sorgt noch für Diskussionen. Der ORF verteidigte am Dienstag in einer Aussendung die Zusammensetzung der Runde. Zuvor hatte Johannes Voggenhuber, Ex-Bundessprecher der Grünen und langjähriger EU-Mandatar, auf Facebook kritisiert, dass er eingeladen wurde, aber nach der Zusage Eva Glawischnigs eine Absage erhielt. Voggenhuber glaubt an Kalkül im ORF, um die Frontfrau der Grünen zu schützen.

Voggenhuber wetterte vor allem gegen die "Umgruppierung" der Runde, der Eva Glawischnig (Bundessprecherin der Grünen), Flora Petrik (Bundessprecherin Junge Grüne), Anton Pelinka (Politikwissenschafter) und Rudi Fußi (PR-Berater) angehörten. Er schrieb – wohl in Richtung Fußi: "Anstelle eines 'Anwalts' für die rebellierenden Jungen brauchte man nun einen rhetorischen Bullterrier, einen Mann fürs Grobe, an der Seite der angeschlagenen Bundessprecherin. Und der kannte tatsächlich keinerlei Skrupel in seinem NLP-Crashkurs für die Grüne Parteispitze. Mit ein paar zusammen geklaubten Splitterchen seiner 'Recherchen im Internet' stellte er die Jungen Grünen an den Pranger."

Der ORF kontert, dass das bei Diskussionssendungen ein normaler Vorgang sein: "Es ist bei Recherche-Gesprächen im Vorfeld jeder ,Im Zentrum-Diskussion ebenso üblich wie logisch, mit mehreren potenziellen Gästen zu sprechen, um erst dann eine endgültige Entscheidung über die Zusammensetzung der Runde zu treffen."

Eine erste Kontaktaufnahme sei keine Einladung, "dies war auch bei Johannes Voggenhuber so der Fall und entsprechend kommuniziert". Und: "Selbstverständlich ist für die letztgültige Auswahl der Diskussionsteilnehmer ausschließlich die Redaktion nach journalistischen Kriterien verantwortlich." (red, 11.4.2017)