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Blumen nahe des Anschlagsorts in St. Petersburg.

Foto: AP / Dmitri Lovetsky

Moskau – Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach dem U-Bahn-Anschlag in St. Petersburg striktere Grenzkontrollen für Menschen aus Zentralasien gefordert. Alle acht in Untersuchungshaft sitzenden Terrorverdächtigen stammten aus dieser Region, sagte der am Dienstag von russischen Agenturen zitierte FSB-Chef Alexander Bortnikow.

Während einer Sitzung des von ihm geleiteten Nationalen Antiterror-Komitees (NAK) sprach er sich für "zusätzliche Maßnahmen" zur Kontrolle derjenigen aus, bei denen Hinweise auf Beteiligung an terroristischen Aktivitäten vorlägen. Die Grenzpolizei untersteht dem FSB.

Bortnikow sagte, der harte Kern der "Terrorgruppen" in Russland bestehe aus "eingewanderten Arbeitern". Sie stammten aus ehemaligen Sowjetrepubliken, unter anderem aus Zentralasien. Einige von ihnen hätten in Syrien und im Irak auf der Seite bewaffneter islamistischer Gruppen gekämpft.

Immer wieder rassistische Angriffe

Der FSB-Chef brachte den Petersburger Selbstmordanschlag vom 3. April mit 13 Toten in Zusammenhang mit der in beiden Staaten aktiven Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Diese bekannte sich allerdings nicht zu dem Attentat.

Millionen von Kirgisen, Usbeken und Tadschiken verlassen ihre verarmte Heimat und begeben sich auf Arbeitsuche nach Russland. Dort sind sie häufig rassistischen Nachstellungen ausgesetzt. Staatschef Wladimir Putin warnte wiederholt, dass die aus Syrien zurückgekehrten zentralasiatischen Kämpfer eine große Bedrohung für Russland seien.

Den mutmaßlichen Selbstmordattentäter des Anschlags vom 3. April mit 13 Toten identifizierten die Ermittler als einen 22-Jährigen namens Akbarschon Dschalilow. Er wurde demnach im Süden der zentralasiatischen Republik Kirgistan geboren. (APA, 11.4.2017)