Vermutlich wird nur ein Bruchteil der zukunftsweisenden Ideen tatsächlich realisiert.

Illustr.: Nasa

Washington – Zwischen 1998 und 2007 unterhielt die US-Raumfahrtbehörde ein Programm zur Erforschung visionärer Raumfahrtkonzepte. Das Nasa Institute for Advanced Concepts (NIAC) sollte Ideen und Entwürfe sammeln und auf ihre Tauglichkeit abklopfen. 2011 wurde eine neue Version des NIAC aus der Taufe gehoben: Das Innovative Advanced Concepts-Programm setzte das Prinzip seines Vorgängers fort und förderte innovative Projekte und abenteuerliche Phantasien gleichermaßen.

Jeder kann mitmachen

Das beste an dem Programm ist, dass die Ideen nicht unbedingt von Nasa-Wissenschaftern kommen müssen: Im Grunde kann jeder seine Vorschläge für zukünftige Missionen, Raumfahrzeuge und Lander der Nasa unterbreiten. Die teilweise sehr phantasievolle Mischung durchläuft einen strengen Peer-Review-Prozess – und am Ende steht eine kurze Liste mit Raumfahrtideen, deren erste Schritte zu einer potenziellen Realisierung von der Nasa gefördert werden.

"Das NIAC-Programm soll Forscher und Erfinder, Wissenschafter und Ingenieure ansprechen und ihnen die Möglichkeit und das Geld geben, an ihren visionären Ideen zu arbeiten", meint Steve Jurcyk, Mitglied des Space Technology Mission Directorate der Nasa. Die finanzielle Unterstützung läuft zunächst in zwei Phasen ab: In Phase I erhalten die Forscher 125.000 US-Dollar für Machbarkeitsstudien zu ihren Entwürfen. In Phase II können die Forscher ihre Konzepte mit 500.000 US-Dollar weiter verfeinern.

22 vielversprechende Ideen

Welche der 22 Vorschläge auf der nun veröffentlichten Liste Wirklichkeit werden, bleibt abzuwarten. Einige davon klingen jedenfalls durchaus vielversprechend.
Unter den 15 Phase-I-Konzepten befinden sich:

Sieben Projekte schafften den Sprung in die Phase II, darunter:

Bis die eine oder andere Idee realisiert wird, können aber noch Jahre oder Jahrzehnte vergehen, meint Jason Derleth, Leiter des NIAC-Programms. "Aber darum geht es auch gar nicht. Selbst Fehlschläge eröffnen uns neue Wege, die wir vielleicht jetzt nicht für möglich halten würden." (red, 11.4.2017)