Wann haben wir eigentlich begonnen, uns vor allem und jedem zu fürchten? Uber zerstört die Taxibranche, Airbnb die Hotels und Amazon den Handel. Die Globalisierung macht uns die Autoindustrie kaputt, die Roboter schlagen uns heute im Schach und nehmen uns morgen die Jobs weg. Angst und Hysterie haben den öffentlichen Diskurs gekapert. Schluss damit!

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Seit Jahren kursiert eine Studie in den Medien, wonach jeder zweite Job durch die Digitalisierung bedroht sei. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat das Modell nun adaptiert und auf Österreich angewandt. Siehe da: Nicht jeder zweite, sondern nur jeder zehnte Job könnte mittelfristig überflüssig werden. Die Berechnung des IHS klingt wesentlich plausibler, aber in Wahrheit ist es völlig egal.

Vor zehn Jahren ist das erste Smartphone auf den Markt gekommen. Binnen kürzester Zeit hat es ganze Branchen auf den Kopf gestellt. Wer vorhersagen will, wie die Welt in 20 oder gar 30 Jahren ausschaut, betreibt Kaffeesudleserei. Keiner weiß, was kommt, und das ist völlig okay. Es reicht zu wissen, dass sich die Welt ändert. Denn darauf kann man sich einstellen, ohne zu wissen, wohin es geht.

Etwa indem man neugierige Leute zu Lehrern macht, experimentierfreudige Unternehmer heranzieht und mutige Politiker in Ämter wählt. Was die Zukunft bringt, ist unklar. Dass sie besser wird, wenn wir ihr mit offenen Armen begegnen, aber gewiss. Lasst uns die Roboter umarmen! (Andreas Sator, 12.4.2017)