Caracas – Bei Protesten gegen Präsident Nicolás Maduro ist in Venezuela erneut ein Mensch getötet worden. Ein 14-Jähriger sei am Dienstagabend in der Stadt Barquisimeto erschossen worden, teilte der Oppositionsabgeordnete Alfonso Marquina am Mittwoch über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Er machte bewaffnete Anhänger der Regierung für den Tod des Burschen verantwortlich.

Seit dem 6. April waren nach Behördenangaben bereits zwei 19-jährige Studenten bei den Protesten getötet worden. Venezuela steckt seit Monaten in einer tiefen politischen Krise. Diese verschärfte sich durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, dem von der Mitte-rechts-Opposition beherrschten Parlament die Kompetenzen zu entziehen und auf sich selbst zu übertragen.

Nach heftiger Kritik aus dem In- und Ausland nahm das Gericht das Urteil zurück, doch die Proteste dauerten an. Durch ein am Freitag gegen den konservativen Oppositionsführer Henrique Capriles verhängtes 15-jähriges Ämterverbot wurde die Krise weiter angeheizt.

Die Regierungsgegner im ölreichen Venezuela machen Maduro für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich. Sie kämpfen für eine Volksabstimmung zu seiner Amtsenthebung. Für kommende Woche rief die Opposition zu weiteren Demonstrationen auf, Höhepunkt soll eine Großdemonstration in Caracas am 19. April sein. (APA, 12.4.2017)