Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Das Jahr 2016 war ein Rekordjahr, was die Zuweisung von Zivildienern angeht. Die Arbeitskraft von 15.224 jungen Männern wurde in der Regel gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt. Das geht aus einem Drei-Jahres-Bericht des Innenministeriums hervor, über den zunächst die "Salzburger Nachrichten" und das Ö1-"Morgenjournal" berichteten.

Damit waren im Schnitt 10.800 Zivildiener gleichzeitig im Einsatz. Die Entwicklung geht jedenfalls stetig nach oben. Vor zehn Jahren – also 2006 – gab es bloß 11.675 Zuweisungen. Geht man ins Jahr 2000 zurück, waren es überhaupt nur 6.326.

Mehr Plätze bei Füchtlingsbetreuung

Dass mehr Zivildiener zugewiesen werden können, hängt auch mit der Zahl der anerkannten Einrichtungen zusammen. Auch diese erreichte im Vorjahr mit 1.632 Zivildiener aufnehmenden Stellen einen Höchststand. Zur Jahrtausendwende gab es nur halb so viele Einrichtungen. Zuletzt neu hinzugekommen sind vor allem Plätze bei Flüchtlings- und Kinderbetreuung.

Größtes Einsatzgebiet für Zivildiener, die derzeit über neun Monate ihre Aufgaben zu erfüllen haben, ist aber unverändert die Altenbetreuung, in der 21 Prozent tätig sind. Dahinter kommt mit gut 16 Prozent der Bereich Sozialhilfe, knapp gefolgt von der Behindertenhilfe. Mehr als 14 Prozent der Zivis sind in der Kinderbetreuung tätig. 93,6 Prozent der Personalwünsche der Träger konnten im Vorjahr erfüllt werden.

Auslandsdienste beliebt

Steigende Beliebtheit haben auch die Auslandsdienste. Bis Ende 2015 waren insgesamt 2.243 Zivildienstpflichtige zu einem derartigen Dienst im Ausland eingesetzt worden. Im Jahr 2015, das letzte mit verfügbaren Zahlen, waren 75 im Sozialdienst und 48 im Gedenkdienst engagiert.

Trotz des anhaltenden Interesses am Zivildienst als Alternative zum Präsenzdienst ging die Zahl der sogenannten Feststellungen im Vorjahr merkbar zurück. 2016 deklarierten sich 14.987 junge Männer zum Zivildienst. Im Jahr davor waren es noch 15.929, im Rekordjahr 2014 sogar 16.634. Der Grund dafür liegt freilich nicht im abnehmenden Interesse, sondern in den geburtenschwachen Jahrgängen. So sei die Zahl der Wehrpflichtigen zwischen 2014 und 2016 um rund 3.400 gesunken. (APA, 13.4.2017)