Die Ergebnisse der Studie würden laut Autoren zeigen, "dass sich die Arbeitsplätze von Führungskräften und Angestellten sehr wohl unterscheiden".

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Häufig haben Mitarbeiter den Eindruck, dass ihr Chef besser dran ist als sie selbst: höheres Gehalt, repräsentative Büros und mehr Freiheiten. Doch ist das wirklich so? Dieser Frage ging eine Arbeitsplatzstudie von Steelcase und dem Ipsos-Institut in 12.480 Interviews mit Büromitarbeitern nach.

Wie sich zeigte, können Chefs offenbar ungestörter und konzentrierter arbeiten als normale Angestellte. Ein weiteres Ergebnis: Führungskräfte werden anscheinend mit den moderneren Tools ausgestattet. Sie fühlen sich außerdem stärker mit ihrem Arbeitgeber verbunden.

Die Details

In puncto Technik sind Chefs laut Studie deutlich zukunftsfähiger und mobiler ausgestattet. Im Vergleich zu den Angestellten arbeiten sie häufiger mit dem firmeneigenen Laptop (66 Prozent) oder Mobiltelefon (63 Prozent). Angestellte wiederum arbeiten nur zu 39 Prozent mit dem Laptop und zu 39 Prozent mit dem Mobiltelefon.

Generell kann die Führungsriege offenbar flexibler arbeiten: 63 Prozent können über die Wahl ihres Arbeitsortes frei entscheiden, 56 Prozent arbeiten gelegentlich außerhalb des Büros. Demgegenüber stehen nur 50 Prozent der übrigen Angestellten, die ihren Arbeitsort wählen können, sowie 43 Prozent, die gelegentlich Fernarbeit betreiben.

Weltweit hat nur etwa die Hälfte aller Beschäftigten (54 Prozent) das Gefühl, dass ihr Unternehmen ein echtes Interesse am Wohlbefinden seiner Mitarbeiter hat. Auffällig sind hierbei wiederum die Unterschiede zwischen Chefetage und ausführenden Angestellten: Führungskräfte fühlen sich stärker mit ihrem Arbeitgeber verbunden (77 Prozent) als andere Mitarbeiter (65 Prozent).

Ebenso kann die Führungsriege eigene Ideen unkomplizierter mitteilen und in das Unternehmen einbringen (76 Prozent) als Angestellte (65 Prozent).

Führungskräfte entspannter

Führungskräfte arbeiten weitaus häufiger im Einzelbüro (58 Prozent) als die Arbeitnehmer (21 Prozent). Dies könnte mit ein Grund sein, warum sich die Chefetage am Arbeitsplatz besser konzentrieren und ungestörter arbeiten kann: 76 Prozent der Führungskräfte geben an, dass es ihnen leichtfällt, konzentriert zu arbeiten, jedoch stimmen dem nur 64 Prozent der anderen Mitarbeiter zu. Ähnlich geben 69 Prozent der Führungskräfte, aber nur 57 Prozent der ausführenden Angestellten an, dass sie ungestört arbeiten können.

Grundsätzlich bewerten Führungskräfte ihre "Lebensqualität" am Arbeitsplatz besser (mit der Note 7,1 von zehn) als ausführende Angestellte (Note 6,5). Zudem sind sie entspannter: 67 Prozent der Führungskräfte fühlen sich im Büro entspannt, jedoch nur 58 Prozent der übrigen Mitarbeiter.

Die Studienergebnisse würden laut Autoren zeigen, "dass sich die Arbeitsplätze von Führungskräften und Angestellten sehr wohl unterscheiden". Büroflächen sollten nicht nach Hierarchien vergeben werden, sondern entsprechend der Anforderung der jeweiligen Tätigkeit. (red., 14.4.2017)