Budapest – Angesichts internationalen Drucks hat die ungarische Regierung mögliche Optionen für einen Fortbestand der Budapester Central European University (CEU) aufgezeigt. "Es gibt mehrere Möglichkeiten, damit die CEU in einer anderen Form als der bisherigen, unter Erfüllung der Bestimmungen weiter in Ungarn tätig bleibt", erklärte der für Bildung zuständige Staatssekretär Laszlo Palkovics am Donnerstag.

Eine Möglichkeit sei der Abschluss eines Lizenzvertrages zwischen der amerikanischen CEU und einer in Ungarn akkreditierten Universität, zeigte Palkovics im Staatsrundfunk auf. Auf Basis der Unterrichtslizenz würde dann eine ungarische Hochschuleinrichtung die Studenten der ausländischen Institution ausbilden. Orban habe zwischenzeitlich einen Beauftragten des Ministerpräsidenten für "die diplomatische Regelung der Frage" ernannt. Die Regierung sei zudem bereit für weitere Gespräche mit dem Rektor der CEU. Auch der ungarische Premier sei offen für persönliche Verhandlungen.

In ihrer derzeitigen Konstruktion hat die CEU die Erlaubnis, neben ungarischen auch amerikanische Diplome zu verleihen. Das in der Vorwoche in Kraft getretene Hochschulgesetz sollte gerade diese Konstruktion unmöglich machen. Die drohende Schließung sorgte für weltweite Proteste. Die rechtskonservative Regierung erkennt in der Vergabe von Doppeldiplomen einen Nachteil gegenüber heimischen Universitäten. (APA, 13.4.2017)