Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun

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Papst Franziskus meint, die Kirche solle auf Homosexuelle zugehen, sich auch für ihnen angetanes Unrecht entschuldigen. Wenngleich: "Sünde bleibt Sünde."

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hingegen bezeichnete Homosexuelle als "irgendwie gestörte Männer und Frauen, die anatomisch eine kleine Missbildung haben oder eine sexuelle Anziehung zum eigenen Geschlecht verspüren". In demselben Text wetterte er gegen die "Gender-Ideologie", die er wie den Nationalsozialismus und den Kommunismus als "Lüge des Teufels" bezeichnete.

Deutsche Politiker haben nun die Staatsanwaltschaft Berlin aufgefordert, über ein Rechtshilfeersuchen eine strafrechtliche Verfolgung Launs in Österreich zu erreichen. Laun bediene sich eines Vokabulars, "wie ich es nur von Diktatoren oder Islamisten kenne", sagte ein SPD-Abgeordneter.

Das ist wohl wahr, und je schneller der Vatikan die Ablöse des 74-jährigen Laun bekanntgibt, desto besser. Von der Altersgrenze her ist sie ja bald fällig. Es ist ohnehin ein Skandal, wie lange dieser Weihbischof – er kam vor 22 Jahren ins Amt – gegen Intelligenz und Humanität verstoßen durfte.

Die Ablehnung der Homosexualität gehört zum Dogma der katholischen Kirche. Aber niemand versteht es, wenn solche abseitigen Eiferer wie Laun ihren mittelalterlichen Obsessionen freien Lauf lassen dürfen. (Hans Rauscher, 13.4.2017)