Wallace Stroby, "Geld ist nicht genug". Deutsch: Alf Mayer. € 17,50 / 328 Seiten. Pendragon, Bielefeld 2017

cover: Pendragon

Wenn schon Geldautomaten leeren, dann richtig. Nur Dumpfbacken versuchen es mit Sprengungen. Crissa Stone benützt dazu einen Frontlader. Nach dieser plastischen Einführung ins Know-how gibt es leider Brösel. Denn Crissas Mittäter haben es nicht so mit dem Hirnschmalz. Bei der Teilung der Beute bringen sie sich gegenseitig um. Nicht schlecht für Crissa, denn nun hat sie das ganze Geld. Aber das macht auch Kopfweh. Denn es gäbe noch mehr zu ernten: Zehn Millionen Dollar, 1978 erbeutet im Frachtterminal der Lufthansa in New York, sind jahrzehntelang verschwunden geblieben. Das interessiert auch die Mafia.

Wallace Stroby greift einen historischen, spektakulären Überfall auf und liefert im Nachwort die Fakten. Er lässt Crissa im gefährlichen Suchspiel mitmischen. Strobys Krimi erinnert im Stil an Richard Stark. Schnelle Dialoge, Lakonie, Tempo und wenig moralfrei. Geld macht nicht glücklich? Geld tötet. Aber nicht Crissa Stone, sie zeigt, wie's geht. Es muss ja nicht alles ultrarealistisch sein. (Ingeborg Sperl, Album, 18.4.2017)