Nijmegen/Wien – Bis jetzt galt die Landnutzung, also die Rodung von Wäldern und der Anbau von Nutzpflanzen, als treibender Faktor des dramatischen Artensterbens. Doch eine neue Metastudie, für die Daten aus 180 Einzeluntersuchungen ausgewertet wurden, weist auf die bisher unterschätzten Beiträge der Jagd zum Schwund der Biodiversität hin.

Konkret standen dem Team um Ana Benítez-Lopez (Uni Nijmegen) Daten zu knapp 100 Vogel- und rund 250 Säugetierarten in tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas, Asiens und Afrikas zur Verfügung. Wie die Ökologen im Fachmagazin "Science" berichten, gibt es in Jagdgebieten 83 Prozent weniger Säugetiere und 58 Prozent weniger Vögel als in geschützten Bereichen.

Wenig überraschend ist ein weiterer entdeckter Zusammenhang: Die Auswirkungen der Jagd sind umso größer, je näher die nächsten Siedlungen liegen. (tasch, 15. 4. 2017)