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Das Boot ist manövrierunfähig.

Foto: REUTERS/Darrin Zammit Lupi

Regensburg – Ein Boot der Organisation Sea-Eye hat vor der libyschen Küste rund 210 Flüchtlinge an Bord genommen und treibt auf halbem Weg zwischen Libyen und Italien manövrierunfähig im Mittelmeer. Das Schiff "Sea-Eye" werde inzwischen von einem italienischen Seenotrettungskreuzer begleitet, sagte Sea-Eye-Chef Michael Buschheuer am Sonntag von Regensburg aus telefonisch der Nachrichtenagentur AFP.

Die Flüchtlinge seien am Samstagmorgen von dem Schiff aufgenommen worden, das eigentlich nur für acht Personen ausgelegt sei.

"Ein paar haben es nicht geschafft", sagte Buschheuer. Bei der Rettungsaktion seien in der Nähe des Schiffes "vermutlich acht bis zehn Menschen ertrunken". Die Regensburger Hilfsaktion steht mit der "Sea-Eye" über Satellitentelefon in Verbindung.

Die Flüchtlinge könnten wegen des hohen Wellengangs nicht von der "Sea-Eye" auf den italienischen Kreuzer hinüberwechseln, sagte Buschheuer. Sie seien an Deck der "Sea-Eye" den Auswirkungen des hohen Wellengangs ausgesetzt, es gebe "keinen Bewegungsspielraum" und die Organisation könne "nicht für die Sicherheit garantieren". Das italienische Schiff versuche, der "Sea-Eye" "Wind- und Wellenschutz" zu geben.

Am Osterwochenende wurden vor der libyschen Küste mehrere tausend Flüchtlinge aufgegriffen, die sich mit behelfsmäßigen Schiffen auf die Überfahrt Richtung Europa gemacht hatten. Auch die Hilfsorganisation Jugend Rettet aus Teltow bei Berlin setzte für ihr Schiff "Iuventa" einen Notruf ab. Die "Iuventa" nahm rund 400 Menschen an Bord. (APA, 17.4.2017)