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Delta Airlines zieht Konsequenzen aus dem Verhalten von Konkurrent United Airlines. Diese warfen einen Passagier brutal aus der Maschine, weil der Flug überbucht war.

Foto: Reuters/Joshua Roberts

New York – Nach dem Skandal um den gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers aus einer United Airlines-Maschine will die Konkurrenzgesellschaft Delta Reisenden künftig bis zu 10.000 Dollar (rund 9.400 Euro) zahlen, wenn sie im Falle einer Überbuchung auf ihren Flug verzichten.

Wie die Fluglinie am Montag erklärte, empfiehlt sie ihren Mitarbeitern am Flugsteig, Passagieren bis zu 2.000 Dollar zu bieten, wenn sie ihren Sitzplatz freigeben. Bisher konnten in einem solchen Fall 800 Dollar gezahlt werden. Die Vorgesetzten dürfen mit ihrem Angebot sogar bis zu 10.000 Dollar gehen – bisher lag die Grenze bei 1.350 Dollar. Mit den Zahlungen will Delta Airlines einen Vorfall wie bei United vermeiden, der weltweit für Empörung gesorgt hatte.

Der 69-jährige David Dao hatte sich vor gut einer Woche geweigert, seinen ihm zuvor angewiesenen Sitzplatz in einer Maschine wieder freizugeben. Daraufhin wurde er von Polizeibeamten in Chicago gewaltsam herausgeschleift, nach Angaben seiner Anwälte wurde ihm unter anderem das Nasenbein gebrochen. Der aus Vietnam stammende Arzt, der seit Jahren in den USA lebt, will United Airlines verklagen.

Der Image-Schaden für United Airlines ist immens. Daos Herkunft schürte Vermutungen, hinter seiner Behandlung steckten rassistische Motive. Das Unternehmen kündigte an, allen Passagieren eine Entschädigung zu zahlen, die an Bord der Maschine gewesen waren. Die Aktie von United Airlines rutschte unterdessen ab. (APA, 17.4.2017)