Marine Le Pen, die Präsidentschaftskandidatin des Front National, versprach ihren Anhängern, diese zu beschützen.

Foto: AFP PHOTO / ALAIN JOCARD

Bild nicht mehr verfügbar.

Der unabhängige Kandidat mit sozial- und wirtschaftsliberalen Positionen, Emmanuel Macron, sprach sich für Europa aus und versprach Reformen.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Paris – Knapp eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben die in Umfragen führenden Kandidaten den Endspurt im Wahlkampf eingeläutet. Die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, kündigte am Montag vor etwa 5000 Anhängern an, sie werde als Erstes Frankreich seine Grenzen zurückgeben. "Ich werde euch beschützen", rief sie der Menge zu, die mit "Das ist unsere Heimat" antwortete. Sie werde bis zur letzten Minute für den Sieg kämpfen, kündigte Le Pen an. Sie versprach erneut den Austritt Frankreichs aus der EU. "Masseneinwanderung ist keine Chance für Frankreich, es ist eine Tragödie für Frankreich."

In der Nähe des Veranstaltungsorts in Paris kam es kurzzeitig zu Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des Front National und der Polizei, wie ein Reuters-Fotograf berichtete. Die Polizei setzte Tränengas sein, worauf sich die Demonstration auflöste.

Macron-Auftritt vor 18.000 Anhängern

Nur wenige Stunden vor Le Pen war der aussichtsreiche unabhängige Kandidat Emmanuel Macron ebenfalls in Paris aufgetreten. Vor gut 18.000 Anhängern sprach sich der 39-Jährige im Gegensatz zu Le Pen für Europa aus. Er rief die Franzosen auf, eine neue Generation an die Macht zu bringen, die Reformen auf den Weg bringen werde.

Bei der Wahl am Sonntag zeichnet sich ein enges Rennen ab. In jüngsten Umfragen liegen die vier führenden Kandidaten noch drei bis vier Prozentpunkte auseinander. Zudem sind viele Wähler noch unentschlossen, und die Zahl der Nichtwähler könnte so hoch liegen wie nie zuvor. Am wahrscheinlichsten bleibt, dass Le Pen und Macron die erste Runde gewinnen. Die Stichwahl am 7. Mai würde Macron für sich entscheiden. (Reuters, 18.4.2017)