Über 100 Smartphones wurden im Rucksack von D. gefunden.

Foto: Indio Police Departement

Mit allerlei spannenden Interpreten im Line-up hat das Coachella Festival an seinem ersten Wochenende auch heuer wieder tausende Besucher nach Indio in Kalifornien gelockt. Die Menschenmassen wirken allerdings auch anziehend für Diebe, die von der Anonymität des Getümmels profitieren.

Beliebte Beute sind Smartphones. Beinahe jeder besitzt mittlerweile eines, viele Geräte lassen sich über dubiose Kanäle weiter veräußern. Insbesondere Apple-Geräte sind bekannt für ihren recht langsamen Preisverfall. Deren integrierte Aufspürfunktion ist einem mutmaßlichen Handydieb nun zum Verhängnis geworden, berichtet die LA Times.

Besucher verfolgen mutmaßlichen Dieb

Mehrere Opfer hatten nach dem Bemerken ihres Verlustes das "Find my iPhone"-Feature auf einem anderen Gerät in Betrieb genommen, um ihr Handy wieder aufzuspüren. Es ermöglicht die Anzeige des letzten Standorts des Handys über die Abfrage der via GPS und Funkstationen ermittelten Position.

D. hatte die Smartphones zwar dabei, sie aber offenbar nicht ausgeschaltet. Die Besitzer verfolgten ihn über das Gelände, ehe ihn Security-Mitarbeiter in Gewahrsam nahmen. Beamte des Indio Police Departement fanden in seinem Rucksack schließlich mehr als 100 Smartphones.

Der 36-jährige wurde aufgrund des Verdachtes auf schweren Diebstahl und Besitzes gestohlener Güter inhaftiert. Die Handys wurden nach ihrer Katalogisierung ihren Besitzern zurückgegeben. Geräte, deren Eigner nicht feststellbar war, gab die Polizei bei der Lost-and-Found-Stelle des Festivals ab.

Frau dank Aufspürfunktion gerettet

Die "Find my iPhone"-Funktion – auch andere mobile Betriebssystem verfügen über derartige Mechanismen – hat in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Neben der Aufklärung von Diebstählen konnte etwa vor drei Jahren eine Frau aus einer Schlucht in Kalifornien geborgen werden, nachdem ein Polizeibeamter in ihrer Wohnung ihr iPad fand und damit ihr Telefon orten konnte.

Aber auch für kriminelle Zwecke ist das Feature schon missbraucht worden. Erpresser nutzten sie etwa, um nach erfolgreichem Zugriff auf fremde iCloud-Konten die Geräte der Besitzer zu sperren und Lösegeld für die Freigabe zu verlangen. (red, 18.04.2017)