Juba/Kinshasa – Südsudanesische Ex-Rebellen haben in einem Flüchtlingslager in der Demokratischen Republik Kongo etwa ein Dutzend UN-Mitarbeiter als Geiseln genommen. UN-Vertreter verhandelten nun über die Freilassung ihrer Kollegen in Munigi im Osten des Kongos, sagte ein UN-Vertreter am Dienstag in New York, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Die Geiseln gehören demnach der UN-Mission im Kongo (Monusco) an. Zur Nationalität der Geiseln machte die UNO aus Sicherheitsgründen keine Angaben. In dem Flüchtlingslager in Munigi leben etwa 530 frühere Rebellen aus dem Südsudan. Sie waren über die Grenze in die Demokratische Republik Kongo geflohen, als im Juli in der südsudanesischen Hauptstadt Juba Kämpfe ausgebrochen waren. Vor ihrer Aufnahme in das Lager hatten sie ihre Waffen abgeben müssen. Die Insassen des Flüchtlingslagers fordern bereits seit Monaten ihre Umsiedlung. Die UNO konnte aber kein anderes Aufnahmeland finden.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 brach in dem neu gegründeten Land ein blutiger Konflikt aus, in dem Zehntausende Menschen getötet wurden. Rund 3,5 Millionen Menschen wurden vertrieben. (APA, 18.4.2017)