Berlin / San Francisco – Der deutsche Medienkonzern Axel Springer hat sich an dem umstrittenen US-Fahrdienstvermittler Uber beteiligt. "Es handelt es sich um eine Finanzbeteiligung, keine strategische Investition", bestätigte eine Unternehmenssprecherin eine Recherche des Portals "t3n.de". Die Beteiligung sei ein Investment "im Minimalbereich – ähnlich wie bei Airbnb".

Diekmann als Berater

Zu den Details des Einstiegs bei Uber wollte Springer keine näheren Angaben machen – etwa über Zeitpunkt und Umfang der Beteiligung. Das Investment wurde vom Verlag und dem Fahrtenvermittler zuvor nicht öffentlich kommuniziert. Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass der ehemalige Springer-Manager und Herausgeber der "Bild"-Zeitung, Kai Diekmann, das kalifornische Unternehmen berät.

Uber geriet zuletzt in den Mittelpunkt mehrerer Kontroversen. In Europa ist das Angebot des Taxikonkurrenten, bei dem die Vermittlung direkt zwischen Kunden und Fahrer stattfindet, teilweise oder ganz verboten worden.

Eine ehemalige Software-Entwicklerin beschrieb in einem Blogeintrag eine Unternehmenskultur, die von Frauendiskriminierung geprägt sei. Außerdem wirft die Google-Schwesterfirma Waymo Uber in einer Klage den Einsatz von Technologie für selbstfahrende Autos vor, die ein ehemaliger führender Mitarbeiter gestohlen habe.

Investoren, die ihr Geld in den mit über 60 Milliarden Dollar (56,17 Milliarden Euro) bewerteten Fahrdienstvermittler gesteckt haben, machen diese Turbulenzen genauso Sorgen wie die fortlaufenden Milliardenverluste.

Der langjährige "Bild"-Chef Diekmann hatte das Medienhaus Axel Springer Ende Jänner 2017 verlassen. Er wolle sich anderen Aufgaben widmen, hieß es damals.

Axel Springer hatte die "strategische Vermarktungspartnerschaft für das Portal www.airbnb.de" im Februar 2012 verkündet. (APA, 19.4.2017)