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Wien – Die Teuerung in Österreich ist im März leicht gesunken. Die Jahresinflationsrate betrug 2,0 Prozent – nach 2,2 Prozent im Februar. Hauptverantwortlich für den Rückgang waren ein niedrigerer Preisanstieg bei Treibstoffen, die aber weiterhin Hauptpreistreiber bleiben, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Zweitstärkster Preistreiber waren Ausgaben für Restaurants.

Ohne Treibstoffe und Restaurantausgaben hätte die Inflation laut den Statistikern im März nur 1,3 Prozent betragen. Einen Rückgang der Inflationsrate gab es in Österreich zuletzt im April 2016, damals sank die Inflation auf 0,5 Prozent und damit den tiefsten Wert seit Oktober 2009. Seit vergangenem April kletterte die Teuerungsrate kontinuierlich nach oben.

Wohnen teurer

Die Teuerung bei Treibstoffen belief sich im März im Vergleich zum Vorjahresmonat auf plus 13,9 Prozent, nach einem Anstieg von 17,2 Prozent im Februar. Wohnungsmieten erhöhten sich um 3,8 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich im Schnitt um 2,0 Prozent. Für Restaurants und Hotels musste man in Österreich durchschnittlich um 2,9 Prozent tiefer in die Tasche greifen. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im März im Jahresabstand um 1,6 Prozent. Als leichter Preisdämpfer erwiesen sich um 2,1 Prozent verbilligte Telefondienste.

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Der für die Eurozone errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI für Österreich stieg im März um 2,2 Prozent. Im Vormonat Februar lag der Anstieg bei 2,4 Prozent. Im Monatsabstand, von Februar auf März, stieg das allgemeine Preisniveau um 0,6 Prozent.

Der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) verteuerte sich im Jahresabstand um vier Prozent. Der von der Statistik Austria berechnete Miniwarenkorb enthält neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe, die sich ausgehend von einem relativ niedrigen Preisniveau stark verteuerten.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf abbildet, stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, nach plus 3,2 Prozent im Februar, teilte die Statistik Austria weiter mit.

Rückgang bei Preisen von Gemüse im März

Auch im Supermarkt müssen Konsumenten großteils tiefer in die Geldbörse greifen: Nahrungsmittel verteuerten sich im März im Jahresabstand um 1,5 Prozent, aber deutlich weniger als im Februar mit plus 2,4 Prozent. Ausschlaggebend dafür war ein Rückgang bei Gemüsepreisen im März um 1,7 Prozent, nach einem Anstieg von 8,3 Prozent im Februar wegen Frostschäden bei Gemüse aus Südeuropa. Fisch kostete im März um 12,2 Prozent mehr, Brot und Getreideerzeugnisse (plus 2,0 Prozent), Milch, Käse und Eier (plus 1,3 Prozent), Fleisch (plus 0,8 Prozent), Obst (minus 0,9 Prozent). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 3,4 Prozent, Kaffee um 4,7 Prozent.

Die Preisentwicklung bei der gesamten Haushaltsenergie war im März mit minus 0,1 Prozent nahezu preisstabil. Die im Jahresvergleich deutlich weniger stark gestiegenen Heizölpreise (plus 22,9 Prozent; Februar: plus 34,4 Prozent) wurden durch fallende Strompreise (minus 5,6 Prozent) kompensiert. Gas verbilligte sich um 3,5 Prozent, Fernwärme verteuerte sich um 2,5 Prozent und feste Brennstoffe um 0,3 Prozent.

Teilweise gute Nachrichten gibt es für Reiselustige: Flugtickets ins Ausland, die im Februar 2017 noch um 16,2 Prozent mehr kosteten, verbilligten sich im März im Jahresabstand um 2,2 Prozent. Freizeit- und Kulturdienstleistungen hingegen verteuerten sich um 2,4 Prozent, Pauschalreisen kosteten um 4,4 Prozent mehr.

Rückgang der Teuerungsrate in Eurozone

Die jährliche Inflationsrate in der EU ist im März auf 1,5 Prozent zurückgegangen. Im Februar hatte sie im Jahresabstand noch 1,9 Prozent betragen. In der Eurozone ging die Teuerungsrate im Vormonat auf 1,5 Prozent zurück. Die höchste Steigerung wies Lettland mit 3,3 Prozent auf, am niedrigsten war sie in Rumänien mit 0,4 Prozent. Österreichs Inflationsrate (HVPI) betrug im März 2,2 Prozent.

Damit lag die Alpenrepublik laut Eurostat-Daten vom Mittwoch an neunter Stelle unter den 28 EU-Staaten. (APA, 19.4.2017)