NZZ-"Absage an dieses Angebot in dieser Form", erklärt Konzernboss Veit Dengler.

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Zürich – "Das digitale Bezahlprodukt der NZZ für Österreich hat seine Ziele im Markt nicht erreicht und wird deshalb Ende April eingestellt", teilte der Mutterkonzern am Mittwoch mit. Fünf Mitarbeiter von nzz.at würden bis September gekündigt.

Michael Fleischhacker, zuvor Chefredakteur der "Presse" und inzwischen Projektleiter für Dietrich Mateschitz' "journalistische Organisation" unter dem Stiftungstitel "Quo Vadis Veritas", konzipierte und gründete das Portal im Jänner 2015.

"Hinter unseren Erwartungen"

Nzz.at war das erste neue Produkt nach der neuen Strategie des NZZ-Konzerns "mit Fokus auf Publizistik" unter dem damals neuen Konzernchef, dem Österreicher Veit Dengler.

Dengler lässt nun zum Projekt per Unternehmensinfo verlauten: "Mit viel Herzblut und einem engagierten Team haben wir als Erste in Österreich ein digitales Bezahlangebot lanciert. Wir haben das Produkt mehrmals weiterentwickelt, dennoch blieb es hinter unseren Erwartungen."

"Viel gelernt", aber "funktioniert nicht"

Die NZZ-Gruppe habe nun entschieden, das Bezahlprodukt nzz.at Ende April einzustellen. Die ebenfalls aus Österreich stammende Leiterin des Bereichs Digitale Produkte der NZZ-Mediengruppe, Anita Zielina, zuvor bei derStandard.at und danach bei stern.de, erklärt dazu laut Unternehmensinfo: "Wir haben bei nzz.at viel gelernt über digitale Produktinnovation. Innovation heißt auch, Dinge zu beenden, die nicht funktionieren."

Fünf Mitarbeiter gekündigt

Aufgrund dieser Entscheidung werden bis Ende September fünf Mitarbeiter von nzz.at gekündigt. Die NZZ-Mediengruppe unterstütze sie in diesem Prozess, ließ der Konzern verlauten.

Im Impressum von NZZ.at stehen derzeit neben Chefredakteur Lukas Sustala unter Redaktion: Michael Fleischhacker, Lucia Marjanovic (Chefin vom Dienst), Moritz Moser, Georg Renner, Leopold Stefan, Lukas Wagner.

Standort Wien

Den Standort Wien behalte die NZZ-Mediengruppe bei, teilt der Konzern mit. Derzeit seien Mitarbeiter aus den Bereichen Video und Datenanalyse in Wien für die Gruppe tätig.

Absage an dieses Format

Deutschland und Österreich blieben wichtige Märkte für die NZZ. "Wir sehen etwa an den Nutzerzahlen auf nzz.ch und Social Media, dass NZZ-Inhalte im gesamten deutschen Sprachraum nachgefragt werden. Die Entscheidung, nzz.at einzustellen, ist keine Absage an die Internationalisierung, sondern an dieses Angebot in dieser Form", lässt NZZ-CEO Dengler verlauten. (red, 19.4.2017)