Auch Guido Burgstaller ist sich des Ernstes der Schalker Lage bewusst.

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Gelsenkirchen – Mit großen Personalsorgen geht Schalke 04 in das Viertelfinal-Rückspiel der Europa League. Vor allem in der Abwehr ist die Not vor dem zweiten Duell mit Ajax Amsterdam am Donnerstag (21.05 Uhr, Sport 1 und Sky) groß. Rechtsverteidiger Coke ist im Europapokal nicht spielberechtigt, Allrounder Thilo Kehrer nach der dritten gelben Karte gesperrt. Zudem ist der Einsatz von Benedikt Höwedes (Wadenprobleme) und Sead Kolasinac (Adduktorenprobleme) fraglich. "Er war in München zur Untersuchung", sagte Trainer Markus Weinzierl über den Bosnier, ohne den die Königsblauen zuletzt dreimal verloren. "Die Chancen stehen 50:50."

Weiter ausfallen wird Offensivspieler Eric Maxim Choupo-Moting (Kniereizung). Dagegen ist Stürmer Klaas-Jan Huntelaar, der beim 1:2 am Ostersonntag bei Darmstadt 98 krank fehlte, wieder fit. Vor allem die Besetzung des Rechtsverteidigers in der Viererkette bereitet Sorgen. "Wir machen uns viele Gedanken, wer da spielt", sagte Weinzierl. Die Österreicher Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf sind in der Startelf gesetzt und sollen für die Offensivakzente sorgen.

Trotz der 0:2-Hinspielniederlage mit deutlicher Ajax-Überlegenheit glaubt der Schalker Coach noch an ein Weiterkommen. "Es ist möglich – in 90 Minuten, in 120 Minuten oder mit Elfmeterschießen", sagte Weinzierl, der vor allem auf die Schalker Heimstärke setzt. "Vor zehn Tagen haben wir 4:1 gegen Wolfsburg gewonnen, davor 3:0 gegen Augsburg. Da hat es nach vorne gut ausgesehen. Wir brauchen ein frühes Tor, dann ist alles möglich."

"Dass der Druck ziemlich groß ist, sollte jedem klar sein", sagte der deutsche Nationalspieler Leon Goretzka. Nach dem 0:2-Desaster gegen bärenstarken Niederländer und der 1:2-Blamage beim Tabellenletzten Darmstadt droht der "Worst Case": das Verpassen aller Saisonziele, das Ende des Europa-Abos und heftiger Gegenwind für die neue sportliche Führung.

Zwei belgische Asse

Während Schalke eine Aufholjagd starten muss, genügt Manchester United nach dem Auswärts-1:1 im Heimspiel gegen den RSC Anderlecht ein torloses Remis zum Weiterkommen. Für den KRC Genk, ebenfalls aus Belgien, würde nach einem 2:3 bei Celta de Vigo schon ein 1:0 vor eigenem Publikum den Vorstoß unter die letzten vier bedeuten.

Den letzten Semifinalisten ermitteln Besiktas Istanbul (ohne Veli Kavlak) und Olympique Lyon. (sid, red, 19.4.2017)