Mit piemontesischem Reformfußball zum Erfolg: Die Juve-Verteidigergang Bonucci, Chiellini, Barzagli.

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Jubel bei Monaco.

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Ein neuer Stern am Fußballhimmel: Monaco-Goalgetter Kylian Mbappé.

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Barcelona – Juventus Turin ist auf dem Weg ins Halbfinale der Champions League im Camp Nou nicht ins Wanken gekommen. Italiens Serienmeister verwaltete beim FC Barcelona den 3:0-Polster aus dem Viertelfinal-Hinspiel, ist nach dem 0:0 in dieser CL-Saison weiter ungeschlagen und hat in zehn Partien erst zwei Gegentreffer hinnehmen müssen.

Eine Überraschung schaffte erneut die AS Monaco, die Borussia Dortmund nach dem 3:2 im Hinspiel mit einem 3:1 im Fürstentum aus dem Bewerb warf. Jungstar Kylian Mbappe (3.) und Altmeister Radamel Falcao (17.) trafen für den Spitzenreiter der Ligue 1 bereits in den ersten 20 Minuten. Marco Reus (48.) verkürzte zunächst, ehe Valere Germain im Finish (81.) die Entscheidung gelang. Die Auslosung des Halbfinales erfolgt am Freitag in Nyon.

Keine zweite Aufholjagd

Barcelonas zweiter Comeback-Versuch nach der sensationellen Aufholjagd im Achtelfinale blieb erfolglos. Juventus war nicht Paris St. Germain, das beim 1:6 im Camp Nou die Nerven verloren hatte. Gianluigi Buffon musste zunächst nur bei einem Versuch von Lionel Messi (31.) einschreiten, da Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci bei Gefahr stets zur Stelle waren. Der 39-jährige Buffon war auf dem Spielfeld das letzte Überbleibsel jener Juve-Elf, die Barcelona 2003 auf dem Weg ins Finale im Viertelfinale ausgeschaltet hatte.

Ein damaliger Widersacher war der nunmehrige Barca-Coach Luis Enrique. Dieser sah, wie sich eine zunehmend härtere Partie entwickelte. Messi blutete, nachdem er im Zweikampf mit Miralem Pjanic auf dem Gesicht gelandet war, Neymar spielte den Rächer und sah dafür Gelb. Die Hausherren haderten des Öfteren mit dem niederländischen Referee Björn Kuipers, der körperbetont spielen ließ.

Mutige Italiener

Juventus versteckte sich aber auch nicht, bei der besten Möglichkeit vor der Pause schloss Gonzalo Higuain zu zentral ab (38.). Trainer Massimiliano Allegri war zufrieden und durfte das auch nach Seitenwechsel sein. Messi blieb glücklos, schoss am langen Eck vorbei (56.) und traf nach einer Unsicherheit von Buffon das Gehäuse nicht (66.). Auch mit einem zusätzlichen Angreifer – Paco Alcacer kam für Ivan Rakitic – konnte Barca nicht genug Druck aufbauen. Für die Katalanen geht es nun Sonntag im Clasico bei Real Madrid weiter. Bei einer Niederlage ist wohl auch die Meisterchance dahin.

Wieder Ärger bei Monaco – Dortmund

In Monaco herrschte schon vor Anpfiff Aufregung im Dortmunder Lager. Die monegassische Polizei hatte den BVB-Mannschaftsbus ohne Angaben von Gründen vom Hotel verspätet losfahren lassen. Trainer Thomas Tuchel war verärgert über die Aktion. Die Viertelstunde, die die Mannschaft im stehenden Bus gesessen sei, habe dafür gesorgt, "dass keiner mehr an Fußball gedacht hat", sagte Tuchel.

Vor dem dadurch leicht verspäteten Anpfiff ertönte Dortmunds Stadionhymne "You'll never walk alone", die Gästefans bedankten sich mit "Monaco"-Rufen. Mit Gastgeschenken war es auf dem Spielfeld aber dann vorbei, Monacos Offensivkraft bestrafte Dortmunds Schwächen in der Defensive gnadenlos.

Der wieder fitte Linksverteidiger Benjamin Mendy trat an, Roman Bürki klatschte den Ball nach vorne ab, und Mbappe staubte ab. Für den 18-Jährigen war es das 16. Tor in seinen letzten 16 Einsätzen. Der Teenager hat auch in den vier bisherigen Spielen der K.-o.-Phase immer getroffen. Dortmund antwortete mit einer stürmischen Offensive, hatte bei einem Freistoß Nuri Sahins an die Stange (14.) Pech. Fast postwendend fiel das 2:0 durch Falcao, der per Kopf aus wenigen Metern völlig unbedrängt abschloss.

Bis zur Pause ging es ergebnislos weiter. Unmittelbar nach Wiederanpfiff schöpfte Dortmund neuen Mut, nachdem Reus ins Kreuzeck getroffen hatte. Es war dennoch Falcao, der zunächst die beste Möglichkeit auf den vierten Treffer der Partie ausließ. Diesen schoss der kurz davor eingewechselte Germain – nach einem weiteren Patzer der Dortmunder im Spielaufbau. (APA, red, 19.4.2017)

Champions League, Viertelfinal-Rückspiele, Mittwoch

FC Barcelona – Juventus Turin 0:0
Camp Nou
Hinspiel 0:3 , Juventus mit dem Gesamtscore von 3:0 weiter

AS Monaco – Borussia Dortmund 3:1 (0:0)
Stade Louis II
Tore: Mbappe (3.), Falcao (17.), Germain (81.) bzw. Reus (48.)
Hinspiel 3:2, Monaco mit dem Gesamtscore von 6:3 weiter

Bereits am Dienstag:
Real Madrid – Bayern München 4:2 n. V. (Hinspiel 2:1, Real mit 6:3 weiter)
Leicester City – Atletico Madrid 1:1 (Hinspiel 0:1, Atletico mit 2:1 weiter)

Weitere Termine:
Halbfinale am 2./3. bzw. 9./10. Mai, Finale am 3. Juni in Cardiff, Auslosung des Halbfinales am Freitag in Nyon