Wien – Eine Gesellschaft der Familie Fellner hat die Verlagsgruppe News vor dem Handelsgericht geklagt, auf Nichtigkeit von Gesellschafterbeschlüssen im Herbst 2016. Nach Angaben von Wolfgang Fellner geht es alleine um die "Formalfrage", ob eine Person zugleich Geschäftsführer der Verlagsgruppe News und der übergeordneten News Beteiligungs GmbH sein könne – was die Fellners verneinten.

Getrennte Führung

Das Branchenmagazin "Journalist" berichtet, die Fellners versuchten auf diesem Wege, "News" und "TV-Media" aus der Verlagsgruppe News herauszulösen, unter Verweis auf angebliche "Vermögensvernichtung" in der Verlagsgruppe.

"Eine Ente", sagt Fellner am Donnerstag auf STANDARD-Anfrage, darum gehe es "in keinster Weise". Sondern ausschließlich um die Frage der Geschäftsführung. Die Fellners würden die beiden Firmen als unabhängig voneinander sehen und wollten dies auch personell durchsetzen.

Pirker vertritt die Verlagsgruppe News BeteiligungsgmbH als Geschäftsführer seit 28.9.2016. Gegen einen Gesellschafterbeschluss von diesem Septembertag richtet sich nach Infos vom Handelsgericht Wien auch eine der beiden Klagen.

Beim Handelsgericht Wien bestätigt ein Sprecher auf STANDARD-Anfrage zwei Klagen der Fellner-Firma Medienprojekte und Beteilung GesmbH gegen die Verlagsgruppe, eine aus 2016 und eine von Jänner 2017, beide auf Nichtigkeit von Gesellschafterbeschlüssen. Kommenden Dienstag sind Zeugeneinvernahmen etwa von Helmuth Fellner geplant.

News-Mehrheit an Pirker

Horst Pirker übernahm 2016 die Mehrheitsanteile an der Verlagsgruppe News vom langjährigen deutschen Eigentümer Gruner+Jahr/Bertelsmann. Auch die Fellners hatten sich nach unbestätigten STANDARD-Informationen um die Anteile bemüht.

Eine Stiftung der News-Gründer Wolfgang und Helmuth Fellner hält noch durchgerechnet rund 18,7 Prozent Finanzbeteiligung ohne Mitspracherechte an der Verlagsgruppe News, über die Verlagsgruppe News Beteiligungsgesellschaft beziehungsweise die gleichnamige Kommanditgesellschaft. Dort gehören Pirker rund 75 und den Fellners rund 25 Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft wiederum hält 74,7 Prozent an der Verlagsgruppe News GesmbH. (fid, 20.4.2017)