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Die Milchgenossenschaft Niederösterreich will 75 Prozent an der Nöm vom Haupteigentümer Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien erwerben.

Foto: dpa/Bernd Schoelzchen

Wien/Baden – Die "Milchgenossenschaft Niederösterreich" (MGN) will die Verhandlungen zur kompletten Übernahme des niederösterreichischen Molkereikonzern Nöm noch im Laufe des Jahr 2017 abschließen. "Das ist realistisch", sagte MGN-Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer zur APA. Der Nöm-Vorstand zeigte sich am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien erfreut über das Vorhaben der MGN.

Seit der Gründung der Milchgenossenschaft (1999) haben deren Milchbauern ihren Anteil an der Nöm schrittweise von 5,6 auf 25 Prozent ausgebaut. Die Nöm ist mit 318 Millionen Euro Umsatz die zweitgrößte Molkerei Österreichs nach der Berglandmilch mit 810 Millionen.

Um den Kauf der restlichen 75 Prozent vom Haupteigentümer Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien zu finanzieren, soll – so der Plan – der Genossenschaftsanteil der MGN-Milchbauern über acht Jahre jedes Jahr geringfügig von 2 auf 10 Cent erhöht werden. In den nächsten acht Jahren würden die MGN-Genossenschafter einen Cent weniger pro Kilogramm angelieferter Milch erhalten, der in den Kauf der Nöm-Anteile fließen würde. Auch die Nöm-Dividenden in den kommenden Jahren sollen zur Finanzierung der Übernahme verwendet werden, sagte der MGN-Geschäftsführer.

Hameseder gesprächsbereit

Gesprächsbereit zum Nöm-Verkauf äußerte sich der Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Erwin Hameseder, bei der MGN-Hauptversammlung am 7. April. Zum Jahresende 2016 hielten die aktuell 3.324 MGN-Mitglieder insgesamt 1,02 Millionen Nöm-Anteile im Wert von 8,15 Millionen Euro. Für die geplante Nöm-Übernahme haben die Milchbauern bei der MGN-Generalversammlung bereits grünes Licht gegeben, wie die "Raiffeisenzeitung" kürzlich berichtete.

Für den Nöm-Vorstand wäre die komplette Übernahme der Molkerei durch die MGN-Milchbauern eine "logische Weiterentwicklung. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Verhältnis mit der MGN", sagte Nöm-Produktionsvorstand Josef Simon am Donnerstag vor Journalisten in Wien. "Es wäre ein guter Weg in eine gemeinsame Zukunft."

Laut dem Nöm-Vorstand soll der Molkereikonzern auch nach der anvisierten Komplettübernahme als Aktiengesellschaft weiterbestehen, und nicht in eine Genossenschaft umgewandelt werden. Zu Verhandlungsdetails verwies die Nöm-Geschäftsführung auf die Eigentümer MGN und Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. (APA, 20.4.2017)