Teslas Autopiloten-System ist Zentrum einer neuen Sammelklage

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Drei Tesla-Kunden haben sich zusammengeschlossen, um eine Sammelklage gegen den Autohersteller einzureichen. Sie werfen Tesla vor, mit seiner Autopilot-Software betrügerisch vorzugehen und Kunden zu täuschen. Obwohl alle drei beim Kauf ihres Autos ein Premiumpaket für Sicherheitsfeatures bestellt hatten, haben sie dieses nicht oder sehr verspätet erhalten. Einer der Kläger "habe keine Intention gehabt, ein Auto zu kaufen, das keine Automatisches Notfallbremse inkludiert hat, die etwa bei seinem vorigen Auto – einem Audi A7 – Standard gewesen ist", heißt es in dem Schriftsatz.

System agierte "unvorhersehbar"

Erst Monate später habe der Kläger ein Software-Update erhalten, das allerdings "zu gefährlich" war, um es zu benutzen. "Das System agierte unvorhersehbar, hielt Spuren nicht ein, bremste, und scheiterte daran, langsamer zu werden oder stehenzubleiben, wenn Hindernisse erreicht wurden", schreiben die Anwälte des Tesla-Kunden. Bei zwei weiteren Klägern sei dies ähnlich gewesen.

Ein Kunde sei "direkt durch Teslas Handlungen Schaden entstanden, weil er für ein Modell gezahlt hat, dass mit ‚Standard Safety Features‘ beworben wurde und diese noch immer nicht hat" und er "ein 5.000 Dollar teures Premium-Paket für den erweiterten Autopiloten 2.0" bezahlt habe, das aber "unsicher" in der Nutzung sei.

Tesla streitet Vorwürfe ab

Tesla gab an, dass der geplante Prozess ein "unehrlicher Versuch ist, Anwaltskosten zu sichern" und dass "viele Fakten falsch dargestellt" würden. Die Techseite Ars Technica gibt jedoch an, dass bei einem eigenen Test des Model S P100Ds die Autopiloten-Software deaktiviert war.

Die Sicherheitsfeatures des IT-Konzerns sind in den vergangenen Monaten mehrfach in die Kritik geraten. Mehrere Unfälle hatten auch das Interesse von staatlichen Regulierungsbehörden auf sich gezogen. Doch Tesla war bislang keine Schuld an den Zwischenfällen gegeben worden. Tesla-Chef Elon Musk gab im Jänner 2017 an, dass Kunden beim Start des neuen Autopiloten-Systems "vorsichtig" sein sollen. (fsc, 21.4.2017)