Montage des Frauennetzwerks: Handtaschl für Felix Baumgartner.

Foto: OTS, Benoit Duchatelet CC BY 2.0, Fotomontage 'Frauennetzwerk Medien'

Wien – Das Frauennetzwerk Medien verleiht Felix Baumgartner seinen Negativpreis "Rosa Handtaschl" – und zwar, so die Begründung, "dafür, dass er sich nicht zu blöd dafür ist, eine schlechte Figur zu machen. Mit seinen sexistischen Aussagen gegenüber Puls-4-Infochefin Corinna Milborn kam Baumgartner einmal mehr von ganz oben und landete ganz unten."

Sein "rückwärtsgewandtes Frauenbild stellte der Stratosphären-Springer bereits 2015 unter Beweis, als er seine Freundin für ein Foto als Tisch benutzte. Doch nun hat die Baumgartner'sche Geschmacklosigkeit einen neuen Tiefpunkt erreicht", erklärt das Frauennetzwerk in einer Aussendung seine Wahl.

Denn, so die Begründung: "Er konnte die berechtigte Kritik Corinna Milborns an einem Stereotypen stärkenden Werbesujet eines Unterwäscheherstellers nicht hinnehmen. Stattdessen suggerierte er in einem Facebook-Posting, die Puls-4-Infochefin kritisiere die antifeministische Werbung, weil sie neidisch auf die Figur der Models sei. Das Frauennetzwerk Medien sagt dazu: 'Das ist Sexismus pur, Herr Baumgartner, rückständig und schlichtweg verantwortungslos. Von solchen Botschaften sollten Frauen verschont bleiben.'"

"Rosa Handtaschl"

Mit dieser Auszeichnung weist das Frauennetzwerk Medien nach eigenen Angaben auf Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens hin, deren Frauenbild von offensichtlichem Sexismus geprägt ist. Bewertet würden unterschwellige Angriffe, herabwürdigende Aussagen, klischeehafte Darstellungen und Ignoranz gegenüber Frauen und ihren Leistungen.

Bisherige Preisträger

Vor Baumgartner erhielten das "Handtaschl" etwa "Profil"-Herausgeber Christian Rainer (Begründung: Entwicklung des Magazins "hin zum billig-sexistischen Boulevard"), Handballtrainer Gunnar Prokop ("Die Frau gehört in die Kuchl, soll die Kinder erziehen, und aus") und ORF-Chefredakteur a. D. Werner Mück (Anblick einer profilierten Redakteurin eine "Beleidigung für die Zuseher").

Frauennetzwerk Medien

Das Frauennetzwerk Medien ist nach eigenen Angaben ein überparteilicher Verein für Journalistinnen und Frauen in Medienberufen, der 1999 in Wien gegründet wurde. Es setzt sich gegen die gläserne Decke, Männerseilschaften und Sexismus in den Medien sowie für Gleichberechtigung von Frauen in Medien und Gesellschaft ein. (red, 21.4.2017)