Rom – Alitalia-Verwaltungsratspräsident Luca Cordero di Montezemolo hat am Freitag vor der Auflösung der Fluggesellschaft gewarnt, sollte die Belegschaft per Abstimmung den Rettungsplan für die Airline ablehnen. Die 12.000 Mitarbeiter der krisengeschüttelten Fluggesellschaft können bis am Montag für oder gegen den Rettungsplan stimmen.

"Wer mit Nein stimmt, muss die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Airline aufgelöst wird", so Montezemolo laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Der Rettungsplan stütze sich auf die Bereitschaft der Aktionäre, zu denen auch die Bank-Austria-Mutter UniCredit zählt, der Alitalia Finanzierungen in Höhe von 2 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Geplant sei außerdem die Erschließung neuer Routen und die Modernisierung der Flotte, so Montezemolo.

Die Gewerkschaften und das Alitalia-Management hatten sich vergangene Woche auf einen Abbau von 1.338 auf 980 Personen beim unbefristet angestellten Bodenpersonal geeinigt. Die Gehälter sollen um acht Prozent gekürzt werden. Die Kosten werden um ein Drittel gesenkt.

Alitalia schreibt seit vielen Jahren Verluste. Auch der Einstieg der Golf-Airline Etihad mit einer Beteiligung von 49 Prozent und Finanzspritzen des Anteilseigners halfen nicht. 2016 lief ein Verlust von 460 Millionen Euro auf, auch für heuer wird ein Minus von mehreren hundert Millionen Euro erwartet. (APA, 21.4.2017)