Hee Chan Hwang ist auf dem Weg in die Gefahrenzone ebenso schwer aufzuhalten wie die Salzburger auf dem Weg zum Titel.

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St. Pölten/Salzburg – 15 Pflichtspiele ungeschlagen, davon 14 gewonnen, 14 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger: Red Bull Salzburg ist auf dem Weg zum vierten Meistertitel in Folge in der Fußball-Bundesliga nicht zu stoppen. Am Samstag (18.30 Uhr) wird der achtplatzierte SKN St. Pölten den Versuch wagen, dem Titelverteidiger beizukommen.

"Wir fangen mit einem Punkt an und werden versuchen, den so lange wie möglich zu verteidigen", sagte St. Pöltens Trainer Jochen Fallmann. Gegen Salzburg hat der Aufsteiger in dieser Saison bisher dreimal verloren. Die Bullen sind damit das einzige Team, gegen das St. Pölten noch nicht anschreiben konnte.

Für Salzburg ist die Reise in die NV Arena die Generalprobe vor dem ÖFB-Cup-Halbfinale bei der Admira. Dass seine Schützlinge mit Blick auf die Partie am kommenden Mittwoch mit den Kräften haushalten könnten, war für Oscar Garcia kein Thema. "Wer das glaubt, kennt mich nicht gut", betonte Salzburgs Erfolgscoach. "Wir müssen immer konzentriert bleiben. Niemand darf glauben, dass wir übermächtig sind", meinte der Spanier.

Um die Spannung beim alten und wohl bald neuen Meister hoch zu halten, setzt Garcia auf den internen Konkurrenzkampf. "Bei mir weiß niemand, ob er spielt. Die Spieler müssen mich in jedem Training überzeugen", lautet sein Rezept. In St. Pölten fix nicht einlaufen wird Xaver Schlager, da er am Sprunggelenk verletzt ist. Stefan Lainer ist nach einer Erkrankung fraglich.

5:0, 5:0, 1:0, 2:0 lauten die Resultate der Salzburger in den jüngsten vier Ligaspielen. 18 Gegentore stehen in 29 Runden zu Buche. Die Stärken in der Defensive sind die Basis für die Erfolge der vergangenen Monate. "2017 haben wir richtig gut gespielt. Wir haben auch dann gewonnen, wenn wir nicht so gut waren. Der Grund ist, dass wir sehr gut verteidigen. Und vorne gehen Tore rein im Moment", erklärte Valon Berisha den Lauf.

Auch St. Pöltens Fallmann sah wenige Schwachstellen im System des Gegners. "Es gibt ein paar, aber es braucht einen sehr guten Tag, um sie zu nutzen." Er könne sich den Gratulationen der Konkurrenz zum bevorstehenden Meistertitel nur anschließen. "Den werden sie souverän einfahren. Dass sie trotzdem hungrig bleiben, ist eine ihrer Stärken", meinte Fallmann.

Seine Elf – Innenverteidiger Michael Huber war aufgrund seiner beim 0:2 gegen die Admira erlittenen Gehirnerschütterung fraglich – wusste zuletzt zu Hause zu überzeugen. Fünf Bundesliga-Heimspiele ist St. Pölten ungeschlagen, holte dabei drei Siege. In der Tabelle liegt der Aufsteiger als Achter auch deshalb noch fünf Zähler vor Schlusslicht Ried. Für Garcia Warnung genug: "Wir müssen uns bewusst sein, dass Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen, äußerst gefährlich sind." (APA, 21.4.2017)

SKN St. Pölten – FC Red Bull Salzburg (St. Pölten, NV Arena, 18.30 Uhr, SR Heiß). Bisherige Saisonergebnisse: 0:2 (a), 1:5 (h), 0:2 (a)

St. Pölten: Riegler – Stec, Huber/Petrovic, Diallo, Mehremic – Korkmaz, Ambichl, Thürauer, Martic, Dieng – Doumbouya

Ersatz: Vollnhofer – Pirvulescu, Grasegger, Perchtold, Hartl, Schütz, Luckassen

Es fehlt: Drazan (erkrankt)

Fraglich: Huber (Gehirnerschütterung)

Salzburg: Walke – Schwegler/Lainer, Miranda, Wisdom, Ulmer – Lazaro, Laimer, Samassekou, V. Berisha – Hwang, Minamino

Ersatz: C. Stankovic – Caleta-Car, Stangl, C. Leitgeb, Rzatkowski, Radosevic, Wanderson

Es fehlen: X. Schlager (Sprunggelenksverletzung), Sörensen (Wadenverletzung), Tetteh (nach Knie-OP), Oberlin (Muskelbündelriss), Haidara (im Youth-League-Team)

Fraglich: Lainer (nach Erkrankung)