Unsere alternative Akklimatisierung haben wir gleich mit einem schönen Gipfel begonnen: Sumdur Ri, dem Hausberg von Thame. Allerdings sind wir nicht am circa 4900 Meter hohen Vorgipfel stehen geblieben, der bei Trekkingtouren üblicherweise bestiegen wird, sondern am ausgesetzten, aber ganz gut kletterbaren Grat bis zum knapp 5300 Meter hohen Hauptgipfel aufgestiegen. Eine gute Trainingseinheit mit 1500 Höhenmetern, die auch mental nach den vergangenen Tagen und den vielen, schwierigen Entscheidungen sehr gut getan hat!

Am Gipfel des Sumdur Ri
Foto: Hannes Gröbner

Eigentlich war unser weiterer Plan, von der hiesigen Seite auf den Pachermo zu steigen. Doch aufgrund der Lawinensituation sowie der Wettervorhersage mussten wir den Pachermo nun leider ganz aus unserem Programm streichen. Somit können wir vor dem Basecamp nicht mehr auf 6000 Meter aufsteigen. Aber es gibt ja genügend andere lohnende Ziele, die wir alle zum Teil schon kennen, und bei denen wir etwas an Höhe gewinnen können.

Lawinenabgang am Pachermo
Foto: Hannes Gröbner

Die vergangenen Tage waren für uns alle schwierig, intensiv, teilweise nervenaufreibend, jedenfalls frustrierend. Doch nun haben wir es geschafft, eine Art Neuanfang oder zweiten Anfang in unsere Expedition zu bringen. Rolwaling und Parchermo sind jetzt abgehakt, nun schauen wir nach vorne, fokussieren auf das eigentliche Ziel unserer Bergfahrt und akzeptieren die geänderten Umstände.

Die Stimmung ist also soweit ganz gut, wir sind gesund und somit guter Dinge, dass wir nun das Meiste aus den kommenden Wochen herausholen werden.

Die Sherpa-Hauptstadt Namche Bazaar

Blütenpracht im Khumbu
Foto: Hannes Gröbner

Wir machten uns also auf nach Namche Bazaar. Wieder begleitete uns eine unglaubliche Blütenpracht auf dem Weg. Die Rhododendren leuchten in allen Farben. Einfach großartig. In der Sherpa-Hauptstadt ist viel los! Es sind täglich bis zu 2000 Trekker im Auf- oder Abstieg ihrer Trekkingtour in den Lodges einquartiert und teilweise sind die Lodges und Hotels bis auf das letzte Bett gefüllt.

Blick auf Namche Bazaar
Foto Markus Amon

Nach 15 Tagen in Nepal verbrachte ich den ersten Rasttag im Verlauf unserer Reise. Die bisherigen "Rasttage" waren ja eher Akklimatisierungstage mit jeweils einigen Höhenmetern :-)

Doch der Tag wurde gut genützt, mit mehrfachen Besuchen in den verschiedenen Bäckereien von Namche Bazaar, wo es richtigen Espresso, Kuchen in allen Variationen und sonstige gute Sachen gibt.

Auf nach Chukhung

Lange hielt es uns jedoch nicht in der lebhaften Sherpasiedlung. Am nächsten Morgen ging es weiter über Pangboche, mit seiner berühmten alten Gompa bis nach Chukhung am Fuße des für viele Trekkingbegeistere bekannten Island Peak. 

Das Wetter hat nun endgültig umgeschlagen und es ist wolkenverhangen, nebelig und recht kalt. 

Unsere Ausrüstung auf dem Weg ins EBC
Foto: Markus Amon

Auf dem Weg trafen wir auf unsere Yak-Mannschaft mit der Ausrüstung fürs Basislager. Die Yaks werden den direkten Weg zum Basecamp wählen, während wir von Chukhung über den Kongma La (Pass) zu unserem Ziel gelangen werden. Sofern das Wetter halbwegs mitspielt. (Hannes Gröbner, 23.4.2017)

Weitere Beiträge des Bloggers