Im Frühjahr 2018 wird in Innsbruck ein neuer Gemeinderat gewählt. Die Parteien bringen sich nun dafür in Stellung.

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Innsbruck – Ein Jahr vor der Innsbrucker Gemeinderatswahl bestimmen die Parteien ihre Spitzenkandidaten. Während Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) ihr Wiederantreten bereits angekündigt hat, suchen die Herausforderer nach passenden Gegnern für sie.

Die einzige Oppositionspartei FPÖ – Tirols Landeshauptstadt wird von einer Viererkoalition aus Für Innsbruck, ÖVP, Grüne und SPÖ regiert – hat sich am vergangenen Freitag einstimmig für Rudi Federspiel als Listenersten entschieden. Damit sei es gelungen, "die jahrzehntelange Spaltung der FPÖ in Innsbruck zu bereinigen", kommentierte Landesparteiobmann Markus Abwerzger die Wahl zufrieden.

SPÖ holt Quereinsteigerin

Federspiel war bis 2002 FPÖ-Mandatar, wechselte nach seinem Parteiausschluss mit ÖVP-Ticket in die Landespolitik, bevor er drei Mal mit seiner eigenen Liste bei Innsbrucker Gemeinderatswahlen antrat und dann wieder für die FPÖ in den Landtag einzog. Erklärtes Ziel der Blauen: "Wir müssen diese linkslinke Stadtregierung bei den Wahlen bekämpfen."

Für eine Überraschung sorgte die SPÖ am Samstag, als sie mit der ehemaligen Journalistin Irene Heisz eine Quereinsteigerin als Spitzenkandidatin präsentierte. Stadtparteiobmann Helmut Buchacher war eigentlich für diese Rolle vorgesehen, nachdem mit Landtagsabgeordnetem Thomas Pupp ein weiterer möglicher Spitzenkandidat vor wenigen Wochen das Handtuch geworfen hatte. Parteiintern sorgte die Präsentation von Heisz für einigen Wirbel. Man munkelt, der nicht unumstrittene Buchacher wolle sich im Falle einer Wahlniederlage an der Quereinsteigerin schadlos halten.

Diskussionen bei den Grünen

Auch bei den Grünen sorgt die Kür des Spitzenkandidaten für heftige interne Diskussionen. Am kommenden Freitag stellen sich die amtierende Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider und der Nationalrat sowie Verkehrssprecher Georg Willi einer Kampfabstimmung. Willi gilt als aussichtsreicher Kandidat, hat jedoch die Frauen gegen sich.

Nur die ÖVP hält sich noch bedeckt. Jüngste Gerüchte über eine Generationenliste der Jungen Volkspartei zusammen mit dem Seniorenbund werden dementiert. Sie müsste jedenfalls, wie im Parteistatut vorgesehen, mit der ÖVP koppeln. Deren Stadtparteiobmann Franz Gruber will erst im Herbst über die Listenerstellung sprechen. Ebenfalls offen ist eine Kandidatur der Innsbrucker Bürgerinitiativen als eigene Liste. Das werde kurzfristig entschieden. (ars, 25.4.2017)