Yaounde – Ein Militärgericht in Kamerun hat einen Journalisten des Senders Radio France International (RFI) wegen Verharmlosung von Terrorismus zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, dass dem Urteil vom Montagabend ein "unfaires Verfahren und Folter" vorausgegangen seien.

Der Kameruner Ahmed Abba war im Juli 2015 in Maroua im Norden des Landes festgenommen worden, als er Berichten zufolge im Boko-Haram-Konflikt recherchierte. Die islamistische Terrorgruppe ist dort und auch in den angrenzenden Gebieten in Nigeria und im Tschad aktiv. Die folgenden Monate habe er RFI-Angaben zufolge in Isolationshaft verbracht. Das Verfahren vor einem Militärgericht in der Hauptstadt Yaounde begann im Februar 2016. Das Urteil fiel mehr als ein Jahr später.

Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) kritisierte das Urteil scharf. "Ahmed Abba hätte für seine Journalismus niemals festgenommen, angeklagt und verurteilt werden sollen – und schon gar nicht zu zehn Jahren hinter Gittern", sagte Angela Quintal von CPJ-Südafrika. (APA, 25.4.2017)