Kiew/Moskau/Luhansk – Die Ukraine hat die Stromversorgung zum Rebellengebiet Luhansk gekappt und damit die Lage im umkämpften Osten des Landes verschärft. Der staatliche Elektrizitätsversorger Ukrenergo erklärte am Dienstag auf Facebook, die Lieferungen in das "vorläufig besetzte Territorium der Region Luhansk" seien in der Nacht gestoppt worden. Grund seien ausstehende Zahlungen.

Ein Sprecher der russischen Regierung erklärte, die Ukraine unternehme einen weiteren Schritt, um das Gebiet abzustoßen. Der russische Vertreter bei den Friedensgesprächen für die Ostukraine, Boris Gryslow, sagte der Nachrichtenagentur Interfax, nun werde sein Land die Region mit Strom versorgen.

Pro-russische Separatisten kontrollieren seit 2014 Teile der Ostukraine. Die Gasversorgung von Luhansk durch die Ukraine war bereits 2015 unter Hinweis auf unbezahlte Rechnungen gekappt worden. Russland und die Region sind in den vergangenen Monaten näher aneinandergerückt: Die Regierung in Moskau kündigte Mitte Februar an, man werde auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin künftig Dokumente wie Personalausweise anerkennen, die die Separatisten ausstellen. (APA, 25.4.2017)