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Foto: AP Photo/Darko Vojinovic

Belgrad – Mehrere tausend Gegner des serbischen Premiers Aleksandar Vučić haben am Dienstagabend erneut im Belgrader Stadtzentrum demonstriert. Die Protestkundgebung und der anschließende Protestmarsch wurden anlässlich des ersten Jahrestages eines gesetzwidrigen Abrisses mehrerer Häuser im Stadtzentrum organisiert. Die Ermittler haben bis dato den Fall nicht aufgeklärt.

Die Häuser standen auf dem Gelände, das zum umstrittenen Mega-Bauprojekt Belgrade Waterfront gehörte und wurden in der Nacht nach der vorgezogenen Parlamentswahlen im April 2016 von Unbekannten abgerissen. Die Polizei wollte auf die Anrufe von betroffenen Bürgern nicht reagieren. Vučić hatte Anfang Juni nach langem Zögern die Belgrader Stadtverwaltung unter Leitung seines Parteifreundes Sinisa Mali als verantwortlich für den Abriss bezeichnet, die Konsequenzen waren allerdings ausgeblieben.

Zur Kundgebung hatte die Bürgerinitiative "Nicht Belgrad erdrosseln", ein Gegner des umstrittenen Mega-Bauprojektes, einberufen, deren Symbol eine riesige gelbe Aufblasente ist. Ihr haben sich jene Demonstranten angeschlossen, die seit Anfang April in Belgrad gegen Vučić und die korrupten Behörden, für Pressefreiheit, die Arbeiterrechte und mehr Sozialgerechtigkeit demonstrieren, sowie einige Gewerkschaften, darunter jene des Militärs. Vučić hatte die Präsidentschaftswahl am 2. April mit 55 Prozent der Stimmen überzeugend gewonnen. (APA, 25.4.2017)