Eine der ersten Aufnahmen, die Kainz mit dieser Methode ausprobiert hat.

Foto: Florian Kainz / Google

In der Vergangenheit haben sich die bei Smartphones zum Einsatz kommenden Kamerasensoren rasant weiterentwickelt. Vor allem bei guten Lichtverhältnissen lassen sich mit einem aktuellen Top-Smartphone wirklich ansehnliche Aufnahmen erstellen. Ein Google-Forscher wollte nun aber ausloten, was sich aus so einem aktuellen Kamerasensor für Nachtaufnahmen maximal herausholen lässt – und verblüfft mit den Ergebnissen.

Ablauf

In einem Blogeintrag erklärt der sonst an der Virtual-Reality-Plattform Daydream arbeitende Florian Kainz den Testaufbau: Als Kamera kamen sowohl ein Nexus 6P als auch das Google Pixel zum Einsatz. Die App zur Bildaufnahme schrieb er selbst, und konzentrierte sich dabei auf eine Aufgabe: Das wiederholte Aufnehmen von Fotos mit maximaler Belichtungsdauer, beim Nexus 6P sind dies vier Sekunden, beim Pixel liegt die Grenze bei zwei Sekunden.

Eine nächtliche Aufnahme von San Francisco mit dem Nexus 6P.
Foto: Florian Kainz / Google

Testlauf

Mit diesem Setup und einem Stativ ausgerüstet, machte er sich des nächtens auf, um Aufnahmen in der Umgebung von San Francisco zu tätigen. Dabei tätigte er jeweils 32 solcher lange belichteten Fotos, im Falle des Pixel, wegen der kürzeren maximalen Belichtungsdauer, sogar 64. Diese Bilder wurden dann anschließend in Photoshop kombiniert, und siehe da: Das Ergebnis war verblüffend.

Ein Low-Light-Shot, aufgenommen mit dem Google Pixel und kombiniert in Photoshop.
Foto: Florian Kainz / Google

Kombination

Infolge versuchte sich Kainz an immer dunkleren Umgebungen, schlussendlich konnte er sogar ein klar erkennbares Bild der Milchstraße produzieren. Die Aufnahmen mit ISO 12800 wären einzeln kaum erkennbar gewesen, in Kombination ergibt sich aber das wohl bisher mit am wenigsten Licht entstandene Smartphone-Foto, wie Kainz betont.

Hier gerät die Methode des Forschers an seine Grenzen: Eine Aufnahme der Milchstraße mit dem Pixel.
Foto: Florian Kainz / Google

Als größte Beschränkung sieht der Forscher die maximale Belichtungsdauer des Pixel von nur zwei Sekunden an. Wäre diese länger, könnte man den ISO-Wert weiter herabsetzen und so das entstehende Rauschen minimieren, und so wesentlich einfacher ansehnliche Ergebnisse unter solchen Bedingungen erzielen. (Andreas Proschofsky, 26.4.2017)