Joelinton dreht nach dem späten 2:1 beglückt ab, LASK-Keeper Pervan ist weniger amüsiert.

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SK Rapid Wien

Wien – Rapid fordert am 1. Juni (20.30 Uhr) im Finale des ÖFB-Cups Titelverteidiger Salzburg. Die Hütteldorfer kamen am Mittwochabend dank Treffern von Thomas Murg (76.) und Joker Joelinton (93.) zu einem schmeichelhaften 2:1-(0:0)-Heimsieg über den bereits als Bundesliga-Aufsteiger feststehenden Zweitligisten LASK Linz. Rapid steht damit erstmals seit 2005 wieder im Endspiel des Bewerbs.

Damit hat die Mannschaft von Goran Djuricin die Chance, die Saison mit dem ersten Cupsieg seit 1995 noch zu retten und den Sprung in den Europacup zu schaffen. Für den LASK, der zuletzt 1999 das Endspiel erreicht hatte, traf Ex-Rapidler Rene Gartler in der 91. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die Linzer waren zuvor 17 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen geblieben.

Klarer Endspielfavorit sind die Salzburger, die bereits ihr viertes Double en suite anpeilen. Der Titelverteidiger hatte zweieinhalb Stunden vor Rapid in der Neuauflage des Vorjahresfinales einen souveränen 5:0-Auswärtstriumph über die Admira gefeiert. Es war der bereits 23. Cupspielerfolg in Serie für die "Bullen". Die Tore erzielten Takumi Minamino (7., 87.), Wanderson (29.), Konrad Laimer (48.) und Valentino Lazaro (60.).

Mehrfach Linzer Gelegenheiten zur Führung

Rapid agierte drei Tage nach der 0:2-Derby-Heimniederlage gegen Austria extrem verunsichert. Schlussmann Tobias Knoflach bewahrte die Gastgeber aber bei einem missglückten Klärungsversuch von Maximilian Wöber mit einem Reflex vor einem frühen Rückstand (7.). Und auch nach einer halben Stunde rettete Knoflach neuerlich, nachdem Christopher Dibon mit einem katastrophalen Rückpass eine Topchance von Fabiano ermöglicht hatte.

Nach einer knappen Stunde war es erneut der brasilianische LASK-Goalgetter, der die Führung ausließ. Denn nach einem Stangentreffer von Peter Michorl schoss Fabiano den Ball direkt in die Hände von Knoflach.

Führung aus der Ferne und packendes Finish

Auf der Gegenseite musste Tormann Pavao Pervan erstmals in Minute 65 eingreifen, als er einen Stanglpass von Murg abfing. Der 22-Jährige war es dann auch, der die Rapid-Führung besorgte. Sein satter Schuss aus mehr als 20 Metern schlug im langen Eck ein.

Doch im Finish mussten die Gastgeber vor 18.200 Zuschauern noch einmal zittern. Bei einer weiten Flanke kam Gartler am langen Eck unbedrängt zum Ball und stellte aus kurzer Distanz auf 1:1. Dank Joelinton, der erst in der 88. Minute eingewechselt worden war, blieb Rapid aber eine Verlängerung erspart. Der Brasilianer erzielte nach Schwab-Flanke aus spitzem Winkel den Siegtreffer. Rep war ein schwerer Fehler unterlaufen, bei einem Klärungsversuch traf de Linzer den Ball nicht, legte diesen stattdessen dem Hütteldorfer vor. (APA, red, 26.4.2017)

ÖFB-Cup-Semifinale:
SK Rapid Wien – LASK Linz 2:1 (0:0). Wien, Allianz Stadion, 18.200, SR Jäger

Torfolge: 1:0 (76.) Murg, 1:1 (91.) Gartler, 2:1 (93.) Joelinton

Rapid: Knoflach – Pavelic, Dibon, Wöber, Kuen (53. Auer) – Schwab – Murg (88. Joelinton), Szanto, S. Hofmann (46. P. Malicsek), Traustason – Kvilitaia

LASK: Pervan – Ranftl, Ramsebner, Luckeneder, Otavio – Riemann (70. Imbongo), Erdogan, Michorl, Rep – Fabiano (78. Raguz) – Gartler

Gelbe Karten: Kuen, Kvilitaia bzw. Michorl, Ramsebner, Otavio