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"Auch wenn die Kleinen sie lieben: Reiswaffeln nicht zu oft anbieten", empfehlen die Konsumentenschützer.

Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Wien – Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nach der Aufregung um Arsenbelastung von Reiswaffeln erneut einen Test durchgeführt. Vor allem Produkte für Kinder seien deutlich weniger mit Schadstoffen belastet als befürchtet. In Maßen könnten die beliebten Snacks ruhig genossen werden, meinen die Verbraucherschützer.

16 Erzeugnisse aus Super- und Drogeriemärkten sowie von Diskontern wurden nach der Aufregung um Arsenbelastung von Reiswaffeln untersucht. In elf Proben stellten die Tester geringe und in weiteren vier mittlere Arsenwerte fest. Die besten Waffeln waren ausdrücklich als – deutlich teurere – Kinderprodukte ausgelobt: Bei den Himbeer Reiswaffeln von dmBio, den Reiswaffeln Apfel-Mango von bebivita und den Heidelbeer Reiswaffeln von Hipp lagen die Arsenmengen allesamt unter dem für die Zubereitung von Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder festgelegten Grenzwert.

Reiswaffeln mit Meersalz

Auch der Rest des Testfeldes sei aber im Rahmen geblieben und wurde als gut beurteilt. Seit 2016 gibt es für anorganisches Arsen in Reiskeksen, -waffeln, -crackern und -kuchen einen Grenzwert von 0,30 mg/kg. Als hoch belastet und somit weniger zufriedenstellend stuften die Konsumentenschützer nur die Reiswaffeln mit Meersalz von bio Zentrale ein. Aber auch dieses Produkt wurde von der Untersuchungsanstalt als verzehrfähig beurteilt.

Mineralöl wurde bei keinem Produkt nachgewiesen. Acrylamid war bei den drei Testsiegern erst gar nicht nachweisbar, und auch die anderen Proben blieben weit unterhalb des empfohlenen Richtwerts.

Kein Dauersnack

"Auch wenn die Kleinen sie lieben: Reiswaffeln nicht zu oft anbieten", empfehlen die Konsumentenschützer trotzdem. Als Dauersnack seien sie ungeeignet. Die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) rät generell dazu, nicht ständig Reisprodukte zu essen und zur Abwechslung mit anderen Getreidesorten wie Weizen (Bulgur, Couscous), Roggen, Hafer, Dinkel, Grünkern, Rollgerste oder auch glutenfreie Alternativen wie Hirse, Mais und die Pseudogetreidearten Buchweizen, Quinoa, Amaranth sowie Erdäpfeln.

Reisprodukte mit höheren Arsengehalt

Von Reisgetränken für Säuglinge und Kleinkinder sei laut dem VKI-Testmagazin "Konsument" (Mai-Ausgabe) abzuraten, nicht nur wegen Arsen: Sie weichen stark vom Nährstoffprofil der Muttermilch ab und sind daher als Ersatz gänzlich ungeeignet. Die Getränke können außerdem zugesetzten Zucker enthalten.

Arsen kommt natürlich in der Erdkruste vor. Über den Bergbau und durch die Nutzung fossiler Brennstoffe gelangt es in Böden und Gewässer. In Lebensmitteln findet man es in Form von organischem und anorganischem Arsen, letzteres kommt in Reis und Reisprodukten vor und wird als gesundheitsschädlich klassifiziert. In Reisprodukten ist der Arsengehalt tendenziell höher als im Reis selbst. Die Ursache dafür ist nicht geklärt, unter anderem dürfte es am Herstellungsprozess liegen. (APA, 28.4.2017)