ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner besuchte Polizeistationen in Oberösterreich.

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Wien – Die ÖVP war am 1. Mai in den Bundesländern unterwegs und besuchte Menschen, die am 1. Mai arbeiten. Parteiobmann Reinhold Mitterlehner erklärte dazu: "Leistung muss sich lohnen." Die Grünen forderten einen Mindestlohn von 1.750 Euro und der Seniorenbund stellte die Situation älterer Arbeitsloser in den Fokus.

ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner besuchte am Montag in Oberösterreich etwa ein Pflegeheim und mehrere Polizeistationen: "Wir müssen all jene stärken, die in der Früh aufstehen und arbeiten gehen." Besonders wichtig sei die "automatische Abschaffung" der kalten Progression, um den Mittelstand zu entlasten. Der Erwerb von Eigentum müsse stärker unterstützt und das Sozialsystem gerecht reformiert werden, erklärte er weiters. Die Mindestsicherung dürfe nicht zum Lebensmodell werden, so der Vizekanzler.

Grüne wollen Mindestlohn

Die Grünen drängen anlässlich des Tags der Arbeit auf einen Mindestlohn in Höhe von 1.750 Euro. Dies würde vor allem Frauen zugutekommen und das Armutsrisiko deutlich reduzieren, erklärte Bundessprecherin Eva Glawischnig in einer Aussendung.

Team-Stronach Obmann Robert Lugar kritisierte, dass Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) "hunderttausende Flüchtlinge und Arbeitsmigranten ins Land geholt" habe, für die es keine Jobs gebe. "Die Lippenbekenntnisse beim Maiaufmarsch helfen der bald halben Million Arbeitslose nicht", erklärte Lugar.

Die Neos haben am 1. Mai abermals ihren "Tag der Bildung" abgehalten. Parteichef Matthias Strolz besuchte zu diesem Anlass das Projekt "Sindbad Social Business", dessen "Schirmherr" er ist. Dabei resümierte er am Montag vor Schülern seine Vergangenheit als gelegentlicher "Mistführer" im väterlichen Betrieb – um diesen unter anderem aufzuzeigen, wie Chancen ergriffen werden können.

Sindbad ist ein Netzwerk von Schülern, Studenten, jungen Berufstätigen und Unternehmen, das sich laut Eigendefinition für Chancen- und Bildungsgerechtigkeit einsetzt. Am "Tag der Bildung" waren es Viertklässler mehrerer Neuer Mittelschulen, die Mehrheit davon Migranten, denen Mitbegründer Strolz als Mentor zur Verfügung stand. Bei einem einstündigen Workshop sollte erörtert werden, wo im Leben bereits Chancen ergriffen wurden und wo weitere lauern.

Hilfe für herzkranken Vater

Das zur Gruppenarbeit mitgebrachte Objekt war im Falle des Neos-Gründers ein Foto beim Mist Ausführen als Hilfe für den damals herzkranken Vater. "Wenn manches als Mist daherkommt in deinem Laben, schau, dass du ihn weiterbringst", verriet Strolz seine persönliche Lehre aus dieser Tätigkeit. Denn: "Für irgendetwas könnte es gut sein." Ein Hehl machte er auch nicht daraus, dass ihm die Beschäftigung mit Mist nicht zuletzt in der Politik weitergeholfen habe. (APA, 1.5.2017)