Grafik: Linux Foundation

Mit Linux 4.11 hat Linus Torvalds vor kurzem ein neue Generation des freien Betriebssystemkernels veröffentlicht. Und einmal mehr zeichnet sich diese durch recht umfassende Verbesserungen quer durch alle Bereiche des Projekts aus, wie heise.de berichtet.

Stromsparen

End-User sollten dabei vor allem von zwei Verbesserungen in Hinblick auf den Stromverbrauch profitieren: So kommt bei aktuellen Intel Grafikchips nun von Haus aus die Framebuffer Compression zum Einsatz, was den Akkuverbrauch merklich reduzieren sollte. Zudem kommt bei NVMe-SSDs nun APST zum Einsatz, um die Leistungsaufnahme solcher Datenträger zu minimieren. Bis zu ein Watt sollen sich dadurch bei Notebooks sparen lassen – ein durchaus signifikanter Gewinn also.

Scheduler

Unter dem Namen Budget Fair Queuing (BFQ) arbeiten die Kernel-Entwickler derzeit an einem neuen Scheduler für Schreib- und Lesevorgänge. Dieser ist zwar erst für die Aufnahme in den Kernel 4.12 vorgesehen, allerdings wurden jetzt wichtige Vorbereitungsarbeiten vorgenommen. So kann sich der I/O-Scheduler nun beim "Multi Queue Block IO Queueing Mechanism" einhängen, um Lese- und Schreibaufgaben umzusortieren, und so die Performance zu steigern.

Geschwindigkeitsverbesserungen versprechen darüberhinaus Arbeiten am Grafiktreiber für AMD-Chips. Konkret soll die Performance von Spielen gesteigert worden sein, so sie bereits Vulkan unterstützten. Zudem wurden die Grundlagen gelegt, damit künftig virtuelle Maschinen direkt die 3D-Funktionen von AMD-GPUs nutzen können.

Vermischtes

Ebenfalls neu ist der Support für die Verschlüsselungsfunktionen jener SSDs, die die Opal Storage Specification unterstützen. Vor allem für Programmierer ist der neue Systemaufruf statx() von Interesse, über den Dateiinformationen effizient abgefragt werden können. Dies ist vor allem für Netzwerkdateisysteme relevant, um den automatischen Abgleich zwischen Server und Client effizienter zu gestalten.

Download

Linux 4.11 steht in Form des Source Codes kostenlos auf der Seite des Projekts zum Download. Die neue Softwareversion wird zudem schon bald in die Entwicklungsversionen diverser Linux-Distributionen einfließen. (apo, 2.5.2017)