Theresa May auf Wahlkampftour am Dienstag. Das Essen mit Jean-Claude Juncker fiel wohl nobler aus.

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London – Die britische Premierministerin Theresa May stimmt ihre Landsleute auf harte Verhandlungen mit den anderen EU-Mitgliedern über die Bedingungen eines Brexit ein. "Die Verhandlungen werden schwierig", schrieb sie in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag für die Tageszeitung "Western Morning News".

"Am Tisch sitzen 27 europäische Mitgliedsstaaten gegenüber, die einig sind in ihrer Entschlossenheit, einen Deal zu machen, der für sie funktioniert." Man brauche dieselbe Einigkeit für ein Abkommen, das im Interesse Großbritanniens sei.

"Brüsseler Geschwätz"

May wies zugleich Berichte zurück, wonach sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach einem gemeinsamen Abendessen deutlich skeptischer über das Zustandekommen eines Vertrages geäußert habe. Dies sei "Brüsseler Geschwätz", erklärte die Premierministerin. Ihr Sprecher betonte, dass sie konstruktiv und mit viel gutem Willen in die Verhandlungen gehen werde. Innenministerin Amber Rudd sagte im BBC-Radio, dass Großbritannien diskreter mit der EU verhandeln werde.

Die Briten hatten sich im vergangenen Jahr in einem Referendum knapp für einen EU-Abschied ausgesprochen. Über die Modalitäten muss die Regierung nun mit den anderen EU-Mitgliedern verhandeln. May hat für Juni eine Neuwahl des Parlamentes angesetzt. Von deren Ausgang erhofft sie sich Rückenwind für die Gespräche. (APA/Reuters, 2.5.2017)