Johannesburg – Der südafrikanische Schriftsteller Karel Schoeman hat sich im Alter von 77 Jahren das Leben genommen. In einem am Dienstag von seinem Anwalt veröffentlichten Abschiedsbrief schrieb Schoeman, dass er sich schon lange mit dem Gedanken getragen habe, sein Leben zu beenden. Der afrikaanssprachige Schriftsteller verfasste 19 Novellen und Romane und mehrere historische Essays.

Er unterstützte die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika und wurde von dem früheren Präsidenten Nelson Mandela geehrt.

"Ich habe bereits vor einigen Jahren beschlossen, meinem Leben ein Ende zu setzen oder das zu versuchen", schrieb Schoeman in dem Brief, den sein Anwalt Carl van Rensburg veröffentlichte. "Ein erster Versuch mit 75 wurde durch die Umstände unterbrochen, zwischenzeitlich bin ich 77 Jahre alt geworden", schrieb Schoeman. Er habe es nun noch einmal versucht, da er jetzt noch die nötige körperliche und geistige Verfassung dafür habe, "eine logische Entscheidung zu treffen ... und es wirksam auszuführen".

Disskussion über Sterbehilfe

Schoeman führte weiter aus, dass die Entscheidung für einen Suizid eine sehr persönliche sei und er dies niemals jemandem blind empfehlen wolle. "Was mich betrifft, so bin ich dankbar, dass ich in der Lage bin, die Entscheidung zu treffen und sie umzusetzen." Er hoffe, er könne mit seiner Tat dazu beitragen, dass in Südafrika in Zukunft offen über Sterbehilfe diskutiert werde.

Der Schriftsteller lebte in einem Seniorenheim in Bloemfontein. Einige seiner Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt, auf Deutsch erschien unter anderem der Roman "In einem fremden Land". (APA, 3.5.2017)