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Vincenzo Nibali hat den Giro 2013 und 2016 gewonnen. Heuer will der 32-jährige "Hai von Messina" den dritten Streich folgen lassen und wird daher bei den Abfahrten nicht das letzte Hemd riskieren.

Foto: AP/ Christophe Ena

Alghero – Der Giro d'Italia wartet bei seiner 100. Auflage mit einer Neuerung auf. In der am Freitag auf Sardinien beginnenden Radrundfahrt werden auf zehn Abfahrten zwischen der 8. und 20. Etappe die Zeiten gestoppt. Darunter befinden sich Abfahrten von Pässen wie Stilfser Joch, Tonale-Pass, Pordoijoch und Monte Grappa.

Nach Kritik der Fahrervereinigung werde die zunächst geplante Abfahrtswertung samt 5.000-Euro-Preisgeld aber wieder gestrichen, teilte Organisator RCS mit. Der Direktor der Fahrer-Vereinigung, Michael Carcaise, hatte das Gebolze als "gefährlich und unverantwortlich" bezeichnet. Ursprünglich hätten die jeweils fünf Schnellsten Punkte bekommen und am Ende auch ein Abfahrtsgesamtsieger gekürt werden sollen.

Die Giro-Veranstalter erklärten am Mittwoch angesichts der Kritik, man habe eine Fertigkeit, die Bestandteil jedes Rennens sei, in den Vordergrund rücken, aber keineswegs die Sicherheit der Teilnehmer gefährden wollen. Die gestoppten Zeiten sollen nun nur Statistik-Daten für Fans sein.

Die Reaktionen der Fahrer zu den nun wieder revidierten Plänen waren vernichtend. "Ernsthaft? Ihr solltet euch schämen, wenn das stimmt. Gibt es nicht schon genug Stürze? Euch geht es nur um das Spektakel", sagte Jasper Stuyven, belgischer Teamkollege des Deutschen John Degenkolb, beim Team Trek-Segafrodo. "Lebensgefährliche Idee, dem besten Abfahrer beim Giro einen Preis zu geben? Ich hoffe, das ist ein Witz? Was ist mit der Sicherheit?", fragte der Niederländer Wout Poels vom Team Sky.

Dass die wagemutigsten Bergabfahrer beim Giro d’Italia ursprünglich also eine Extraprämie erhalten hätten sollen, ist insofern makaber, als dass es bei einer Verfolgungsjagd bergab auch in jüngster Vergangenheit einen Toten gegeben hat.

"Es ist nicht so lange her, dass wir unseren Freund und Kollegen Wouter Weylandt bei einem Abfahrtssturz verloren haben. Soll das wieder passieren? Nein!!!", schrieb der Deutsche Marcus Burghardt auf Twitter. (APA, red, 3.5.2017)