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Dank Ronaldo kann Real schon fürs Finale planen.

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Atleticos stolze Defensive ist auseinander gebrochen. Worden.

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Madrid – Wer soll Real Madrid in dieser Traumform noch aufhalten? Die Mannschaft des überragenden Dreifachtorschützen Cristiano Ronaldo kann nach dem 3:0 (1:0) gegen Atletico getrost für das Champions-League-Finale planen. Im Rückspiel braucht Atletico ein Fußballwunder, um den Titelverteidiger noch zu überraschen.

Vor 77.600 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabeu traf Ronaldo in der 10., 73. und 86. Minute. Es war sein siebenter Triplepack in der Königsklasse, sein ingesamt 42. in allen Bewerben für Real. Offiziell hält der Portugiese nun bei 399 Toren in 389 Pflichtspielen für Madrid. Mit 103 Toren ist Ronaldo auch Rekordtorschütze in der Champions League, 52 davon erzielte in der K.-o.-Phase. Zum Vergleich: Atletico kommt in all seinen CL-Partien gerade einmal auf 100 Treffer.

Einzigartig

"Ronaldo ist einzigartig", lobte Zinedine Zidane seinen Matchwinner, der bereits in den Viertelfinalspielen gegen Bayern München mit fünf Toren geglänzt hatte. "Ich muss die Mannschaft beglückwünschen, sie hat überragend gespielt – ich musste dann nur noch die drei Tore machen", kommentierte Ronaldo das einseitige Match.

Aber wie viele Goals hat Ronaldo jetzt eigentlich für Real geschossen? 399 oder 400? Offen bleibt nämlich, ob der Weltfußballer zugleich auch eine historische Marke in der Vereinsgeschichte geknackt hat. "398, 399 ... 400 Goles!", twitterte Real nach dem Sieg am Dienstagabend. In den Statistikbüchern wird Ronaldo aber noch mit 399 Pflichtspieltreffern für Real geführt. Hintergrund ist ein Spiel vor sieben Jahren gegen Real Sociedad San Sebastian. Damals wurde nach einem Freistoß von Ronaldo der Treffer Verteidiger Pepe gutgeschrieben, Real und Pepe selbst sprachen aber Ronaldo das Tor zu. Wie auch immer – am Samstag kann der Superstar bei Fixabsteiger Granada auch rein statistisch die 400 schaffen.

Atleticos Prunkstück zerstört

Atletico braucht jedenfalls eine historische Leistung, um doch noch zum dritten Mal in vier Jahren ins Endspiel einzuziehen. Die vielgerühmte Abwehr hielt ausgerechnet gegen Real nicht stand. In der Primera División kassierte Atletico nur 25 Toren in 35 Spielen – Spitzenwert. In der Champions League gab es in zehn Spielen lediglich fünf Gegentreffer, darunter einen in der Gruppenphase beim 0:1 bei den Bayern und zwei beim 4:2-Gesamterfolg gegen Bayer Leverkusen im Achtelfinale.

Die Defensivstärke fußt dabei nicht nur auf Einsatzbereitschaft. Atletico verfügt über ein ausgeklügeltes Pressingsystem, das auf die Feldposition anpassbar ist. Die Mannschaft wechselt sehr flüssig von Angriffs- auf Mittelfeld- und schließlich auf Abwehrpressing. Das allein wird ihr nun nicht mehr helfen, im Rückspiel braucht es Goals. Viele Goals.

Letzter Auftritt im Vicente Calderon

"Wir werden alles versuchen, egal wie gering unsere Chance auch sein mag. Wir wollen das Unmögliche schaffen, denn wir sind Atletico Madrid und dazu fähig", lautete die Kampfansage von Trainer Diego Simeone für das Rückspiel am kommenden Mittwoch, an dem die letzte Europacup-Partie im Vicente Calderon steigt. Das Stadion soll im Sommer abgerissen werden, Atletico spielt künftig in einer 67.000 Zuschauer fassenden Arena im Osten Madrids.

Reals Erfolgscoach Zidane, der von seinem Starensemble einen Zu-null-Sieg gefordert hatte, durfte dagegen hochzufrieden sein, nachdem sein Wunsch mit einer absoluten Topleistung erfüllt worden war. "Ich denke, dass wir heute vom Trainer einen guten Plan mitbekommen und relativ schlau gespielt und nichts zugelassen haben", brachte es Toni Kroos auf den Punkt. "Jeder weiß, dass ein Auswärtstor noch einmal sehr unangenehm sein kann." (APA, vet, 3.5.2017)