Artikel über Smartphones, deren Bildschirmdiagonale sich deutlich über fünf Zoll erstreckt, werden in den WebStandard-Foren nicht selten von Beschwerden über die gefühlt ausufernde Größe der Geräte begleitet. Mittlerweile bemühen sich manche Hersteller, zuletzt etwa LG mit dem G6 und Samsung mit dem Galaxy S8, mit extrem schmalen Rändern und langgestrecktem Formfaktor für mehr Handlichkeit zu sorgen.

Einen anderen Weg geht der chinesische Hersteller Unihertz. Dort hat man mit "Jelly" nun das kleinste LTE-taugliche Smartphone der Welt angekündigt. Im Gegensatz zu bisherigen Mini-Smartphones soll der Androide nicht auf wesentliche Komponenten verzichten.

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Vollausstattung

Jelly hingegen soll, sieht man vom fehlenden NFC ab, Vollausstattung bieten – größenbedingt allerdings auf Einsteiger-Niveau. Der Bildschirm löst mit 432 x 240 Pixel auf, was einer Pixeldichte von 202 PPI entspricht.

Als Basis dient ein nicht näher genannter Quadcore-Prozessor mit 1,1-GHz-Taktung, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Chip aus dem Hause Mediatek. Ihm steht ein GB Arbeitsspeicher zur Seite. Dazu gibt es acht GB Onboardspeicher, der sich mit einer microSD-Karte erweitern lässt.

Foto: Unihertz

Austauschbarer Akku, Dual-SIM

Das Handy verfügt über eine abnehmbare Rückseite und austauschbaren Akku mit einer Kapazität von 950 mAh. Versprochen wird eine Standby-Zeit von einer Woche und eine Laufzeit von bis zu drei Tagen. Neben dem Speicherkarteneinschub gibt es zudem zwei nanoSIM-Slots.

Ins Netz geht Jelly per Dual-Channel-WLAN (802.11n), 3G und LTE inklusive Support für das in Europa wichtige Band 20. Mit dabei sind außerdem Bluetooth 4.0, GPS, ein Gyroskop, Schwerkraftsensor und Kompass.

Die Hauptkamera operiert mit einer Auflösung von acht Megapixel und verfügt über einen einfachen LED-Blitz. Auf der Frontseite sitzt ein Sensor mit zwei Megapixel. Vorinstalliert ist Android 7.0 "Nougat". Alternativ bietet man auch ein "Jelly Pro" an, das über zwei GB Arbeitsspeicher und 16 GB Onboardspeicher verfügt, sonst aber ident ist.

Foto: Unihertz

Zweitgerät und Sportbegleiter

Beworben wird das Handy als Alltagsbegleiter für jene Nutzer, die ihr Handy vorwiegend als Kommunikationsgerät verstehen und Wert auf kompakte Abmessungen legen. Ebenso soll Jelly sich gut als Zweitgerät für Reisen und Ausflüge oder handlicher Begleiter beim Laufen eignen. Das Gerät misst 92,3 x 43 x 13,3 Millimeter, ist also trotz üppiger Ränder mit einer Hand bedienbar.

Extrem erfolgreiches Crowdfunding

Die Massenproduktion finanziert Unihertz über eine Kickstarter-Kampagne, die noch bis zum 6. Juni läuft. Das ursprüngliche Finanzierungsziel von 30.000 Dollar hat man bereits nach einer Stunde erreicht. Einen Tag nach dem Start steht man bereits bei 120.000 Dollar. Laut einer groben Vorberechnung der Statistikplattform Kicktraq könnte das Projekt die Millionengrenze klar übertreffen.

Interessenten sollen das Smartphone gegen eine Investition von 70 bzw. 80 Dollar (Pro-Version) erhalten. Mit der Auslieferung rechnen die Entwickler aktuell im kommenden August. Man hat nach eigenen Angaben zehn Jahre Erfahrung in der Herstellung von Mobiltelefonen. Die Herstellung eines Low-End-Smartphones ist zudem auch für kleinere Unternehmen ein machbares Unterfangen. Dennoch sollten Unterstützer sich im Klaren über die Risiken des Crowdfundings sein. (gpi, 14.05.2017)