Einer Umfrage zufolge intensiviert die Digitalisierung die Arbeit, anstatt Entlastung zu bringen.

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Mit der Digitalisierung am Arbeitsplatz steigt das Gefühl, gehetzt zu sein und mehr arbeiten zu müssen: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt deshalb vor entsprechenden Risiken. 60 Prozent jener, die in sehr hohem Maß mit digitalen Mitteln arbeiten, gaben bei einer Befragung an, sich "sehr häufig" oder "oft" gehetzt zu fühlen und unter Zeitdruck zu stehen, wie der DGB kürzlich mitteilte.

Bei Beschäftigten, die gar nicht mit digitalen Mitteln arbeiten, lag der Anteil bei 51 Prozent. Danach befragt, wie sich die Digitalisierung am Arbeitsplatz auswirkt, sagten 54 Prozent der Befragten, die Arbeitsmenge sei größer geworden, 56 Prozent hatten das Gefühl, die Zahl der gleichzeitig zu bewältigenden Arbeitsvorgänge sei größer geworden. Außerdem fühlen sich Beschäftigte dort doppelt so oft von Störungen und Unterbrechungen betroffen.

Negative Folgen

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach warnte vor den negativen Folgen auf die psychische Gesundheit durch digitale Arbeitsmittel. Es laufe "etwas schief mit der Digitalisierung", wenn Beschäftigte sie nicht als Entlastung, sondern als Intensivierung ihrer Arbeit erlebten. Der Schlüssel liege in der Mitgestaltung der Beschäftigten: Digital Arbeitende, die Einfluss auf ihre Arbeitsmenge nehmen könnten, fühlten sich deutlich weniger belastet und gehetzt, resümierte der DGB.

Für die Studie wurden 9601 Beschäftigte im Rahmen der bundesweiten Umfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2016 befragt. Die befragten Beschäftigten stammten aus sämtlichen Branchen, Regionen und Altersgruppen. (APA, 3.5.2017)