Bitte recht freundlich.

Foto: Rudolf Semotan

Venedig: das Stadtpanorama verschwindet manchmal hinter Kreuzfahrtschiffen.

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Hat der Paris-Reisende die lange Warteschlange zum Louvre überwunden, dann steht der Besichtigung der "Mona Lisa" und ihres unergründlichen Lächelns nichts mehr im Weg. Wobei, eigentlich doch, da stehen nämlich auch alle anderen Besucher des Louvre und versuchen einen Blick auf die – oder besser noch, ein Foto von der – "Gioconda" zu erhaschen. Und das idealerweise auf Zehenspitzen, denn besonders groß ist das Gemälde auch nicht.

Ähnlich ernüchternd ist die Erfahrung, wenn man sich in der Brüsseler Innenstadt dem "Manneken Pis" gegenübersieht. Das kleine Männchen steht auf einem Brunnen und uriniert nun schon seit einigen Jahrhunderten munter vor sich hin. Da fragt sich so mancher: Warum bist du eigentlich so berühmt geworden?

Zu voll, zu teuer, zu fad

Venedig ist komplett überlaufen und verzwergt neben den gigantomanischen Kreuzfahrtschiffen, die die Stadt ansteuern. London bietet mit dem London-Eye-Riesenrad zwar einen beeindruckenden Blick auf die Stadt, doch dafür zahlt man auch umgerechnet geschmalzene 30 Euro für die Fahrt. Und auch der Walk of Fame in Los Angeles ist nicht viel interessanter, als es die Straße der Sieger auf der Wiener Mariahilfer Straße war.

Der britische "Independent" berichtete kürzlich von Attraktionen, die vom Tourismus verdorben wurden. Die Pyramiden von Gizeh, hinter denen sich ein Golfplatz befindet, sind ebenso auf der Liste wie die Chinesische Mauer, von der aus man seit einigen Jahren eine Sommerrodelbahn herunterfahren kann. Dieser User hat schon eine Strategie für den Urlaub entwickelt:

Welche Attraktionen halten Sie für überbewertet?

Welche Sehenswürdigkeiten und Reisedestinationen haben Sie enttäuscht? Wo hätten Sie mehr erwartet? Was hat die Attraktionen für Sie ruiniert? (Anya Antonius, 22.5.2017)